Frühjahrsputz für die Hausapotheke
(Münster, 26. Februar 2010) Der anstehende Frühjahrsputz ist eine ideale Gelegenheit, um auch den Inhalt der Hausapotheke zu prüfen. Unbrauchbar gewordene oder nicht mehr benötigte Arzneimittel sollten regelmäßig aussortiert werden. „Eine Hausapotheke ist im Notfall nur dann hilfreich, wenn sie gut sortiert und gepflegt ist", verdeutlicht Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
Wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten ist, sollte man Arzneimittel nicht mehr verwenden - auch wenn sie äußerlich einwandfrei erscheinen. Grundsätzlich sollten alle Medikamente in ihrer Originalverpackung einschließlich Beipackzettel aufbewahrt werden. „Wenn der Beipackzettel fehlt, kann man sich in der Apotheke umfassend über das Medikament informieren" sagt Overwiening.
Um für die gängigsten häuslichen Notfälle gerüstet zu sein, sollte die Hausapotheke unter anderem ein Schmerzmittel, Mittel gegen einfache Erkältungskrankheiten, Verdauungsprobleme, Allergien oder Insektenstiche, ein Wunddesinfektionsmittel sowie eine Salbe gegen Prellungen enthalten. Hinzu kommen individuell benötigte Arzneimittel.
Für den Notfall sollten außerdem Verbandmaterialien wie Kompressen oder elastische Binden griffbereit sein. Unverzichtbar ist auch eine Liste der wichtigsten Notrufnummern und eine Erste-Hilfe-Anleitung. Overwiening erklärt: „Was man wirklich braucht, hängt natürlich von den Lebensumständen ab. Familien mit kleinen Kindern brauchen andere Arzneimittel als sportbegeisterte Singles. Deshalb sollte man sich die Hausapotheke individuell zusammenstellen lassen."
Medikamente sollten vor Hitze und Feuchtigkeit geschützt werden. „Daher gehört die Hausapotheke nicht ins Badezimmer, sondern an einen kühlen und trockenen Ort", so der Rat von Apothekerin Gabriele Regina Overwiening. Wichtig ist auch die sichere Aufbewahrung, betont die Apothekerin: „Schließen Sie Ihre Hausapotheke ab oder bringen Sie sie an einem für Kinderhände unerreichbaren Ort an."
Unbrauchbare oder nicht mehr benötigte Arzneimittel können in vielen Apotheken abgegeben werden. Sie können aber auch direkt über den Hausmüll entsorgt werden. Mit einer Ausnahme: Fieberthermometer, die Quecksilber enthalten, gehören nicht in den Hausmüll. „Eine Sammlung noch verwendbarer Medikamentenreste für Entwicklungsländer ist nicht sinnvoll: Die vielen Kleinstmengen verschiedener Wirkstoffe, die zudem nicht in der Landessprache beschriftet sind, richten mehr Chaos an als sie nutzen. Außerdem werden in Entwicklungsländern andere Wirkstoffe benötigt als hier, zum Beispiel Malariamittel" sagt Overwiening.