Fußpilz: Erreger lauern nicht nur in Schwimmbädern
(Münster, 24. Juli 2009) „Fußpilz ist nicht nur lästig, sondern auch hoch ansteckend. Daher ist es wichtig, gegen diese Erkrankung vorzugehen", sagt Apotheker Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Einfache Verhaltensregeln und eine konsequente Behandlung helfen, das Problem in den Griff zu bekommen.
„Bei feuchter Kälte gedeihen Fußpilze am besten", weiß Apotheker Hans-Günter Friese. Wer beispielsweise zu kalten Füßen oder Schweißfüßen neigt, Blutdruckschwankungen oder Durchblutungsstörungen hat, der ist gefährdet. Eine große Risikogruppe sind auch Diabetes-Patienten. „Ihre Füße sind schlechter durchblutet, und das Nervenempfinden ist gestört. Deshalb bemerken sie den begleitenden Juckreiz oft gar nicht", so Friese. Etwa ein Drittel der Bevölkerung kann sich glücklich schätzen. Sie sind - vermutlich aufgrund genetischer Faktoren - gegen die Fußpilzerreger immun.
Die Erreger lauern überall dort, wo Menschen barfuß laufen: Gerade in öffentlichen Duschen und Saunen ist die Ansteckungsgefahr sehr hoch. Aber: „Man kann sich sogar durch das Tragen von geliehenen Ski- oder Langlaufschuhen anstecken", verrät Friese. Die Feuchtigkeit im Schuh macht es möglich, dass die Erreger auch durch die Strümpfe dringen.
Apropos Fußpilz-Erreger: Diese leben in menschlichen Hautschüppchen und dringen durch winzige, meist unbemerkte Risse in die Haut ein. Friese: „In etwa 80 Prozent aller Fälle wird die Pilzinfektion (Mykose) durch Dermatophyten, zum Beispiel Trychophyten-Arten, verursacht." Viele Betroffene verspüren Juckreiz zwischen den Zehen. Die Haut rötet sich und kann juckende Bläschen oder aufgequollene Schüppchen bilden. Auch weiße, gequollene Hautpartien sind Anzeichen einer Ansteckung.
Sobald man Anzeichen einer Hautveränderung bemerkt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Er kann abklären, ob es sich um eine Pilzerkrankung handelt, da auch andere Hautkrankheiten ganz ähnliche Symptome hervorrufen können. Allgemein gilt: Je früher ein Fußpilz behandelt wird, desto besser. Denn der Erreger kann auch die Haut an Fußsohlen und Handinnenflächen sowie Haare und Nägel befallen. „Solche Erkrankungen bekommt man mit einer lokalen Fußpilzbehandlung nur schwer in den Griff", warnt Apotheker Hans-Günter Friese.
Menschen, die zu Fußpilz neigen und bei denen bereits eine Infektion festgestellt wurde, erhalten in der Apotheke Antimykotika, also Pilz vernichtende Präparate. Sie haben den Vorteil, dass sie bei verschiedenen Erregern wirksam sind. Es gibt sie als Salben, Cremes, Gele, Puder oder Lösungen. Einige Präparate werden nur einmal, andere mehrmals am Tag aufgetragen. Wer zu Schweißfüßen neigt, kann die Therapie durch ein Puder ergänzen, das die Füße trocken hält. „Wichtig ist, dass die Behandlung konsequent über längere Zeit durchgeführt wird, selbst wenn die Beschwerden nachlassen. Nur so sind Sie vor einer schnellen Rückkehr der Fußpilze sicher", empfiehlt Apotheker Hans-Günter Friese.
Wie schützt man sich am besten vor Fußpilz?
- Tragen Sie in öffentlichen Duschen, Hallenbädern oder Saunen stets (die eigenen) Badeschuhe und gehen Sie möglichst nicht barfuß.
- Benutzen Sie dort nur die eigenen Handtücher.
- Achten Sie darauf, dass Sie die Füße nach jedem Waschen gut abtrocknen, insbesondere die Zehenzwischenräume.
- Um Sprühdesinfektionsduschen sollten Sie einen großen Bogen machen. Sie werden oft von Menschen benutzt, die von ihrer Fußpilzerkrankung wissen. Deshalb findet man gerade dort auch eine hohe Zahl von Erregern.
- Wer sich bereits einmal mit Fußpilz angesteckt hat, kann als vorbeugende Maßnahme ein Fußpuder aus der Apotheke verwenden.