Die Apotheken-Teams beraten zu Erkältung und Grippe
(Münster, 26. Januar 2023) Januar 2023 in Deutschland: Die Büros sind oft wie leergefegt – die Wartezimmer in den Arztpraxen voll. Auch in den Apotheken suchen derzeit besonders viele Erkältungsgeplagte Hilfe: „Zusätzlich zu den immer noch häufigen Corona-Infektionen greifen aktuell sowohl die Grippe als auch verschiedene Atemwegsinfektionen massiv um sich“, weiß Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Overwiening erklärt, wie man möglichst gut durch die Erkältungszeit kommt.
Wenn Erkältungssymptome auftreten, gilt aber weiterhin: „Zu allererst einen Corona-Schnelltest machen, um eine Corona-Infektion auszuschließen“, betont Overwiening. „Die zahlreichen unterschiedlichen Viren, die eine Erkältung auslösen können, haben derzeit leichtes Spiel“, so die Apothekerin weiter, „und wir tun ein Übriges dazu, wenn wir uns oft in überheizten, zu trockenen Räumen aufhalten. Viren haben es dann leichter, die Schleimhautbarriere zu überwinden.“ Wer die Infektsaison möglichst ohne Erkältung überstehen möchte, kann vorbeugend seine Abwehrkräfte stärken. Viel Bewegung an der frischen Luft und Wechselduschen kurbeln den Stoffwechsel an und sorgen dafür, dass die Schleimhäute besser durchblutet werden.
Dem Körper Ruhe gönnen
„Hat es einen doch erwischt, und ist eine Corona-Infektion ausgeschlossen, sollte man bereits bei den ersten Anzeichen tätig werden“, empfiehlt Overwiening. Die Apothekerin wird derzeit täglich mit den typischen Symptomen von Atemwegsinfektionen konfrontiert. Schon das Spülen der Nase, mit Nasensprays, die eine Salzlösung in der für den Körper richtigen Konzentration enthalten oder mit einer Nasendusche mit lauwarmer Salzlösung, hilft dabei, die Keime in Schach zu halten. „Man sollte dem Körper auf jeden Fall die nötige Ruhe gönnen.“ Darüber hinaus gibt es viele Produkte, die sinnvoll gegen die einzelnen Beschwerden eingesetzt werden können. „Aber dazu sollte man sich unbedingt in der Apotheke beraten lassen, denn nicht alles ist für jeden geeignet. Sollten die Beschwerden stärker oder gar dauerhaft auftreten, raten wir unseren Patientinnen und Patienten, eine Arztpraxis aufzusuchen.“
Mit Babys und Kindern in jedem Fall zum Kinderarzt
Babys und Kinder sollten bei Erkältungssymptomen und / oder Fieber in jedem Fall der Kinderärztin oder dem Kinderarzt vorgestellt werden. „Wenn der Einsatz von fiebersenkenden Mitteln angezeigt ist, tun wir in den Apotheken auch angesichts der aktuellen Lieferengpässe alles, um die kleinen Patientinnen und Patienten sicher zu versorgen“. Ganz wichtig: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, betont Overwiening, „sie dürfen auf keinen Fall einfach die Arzneimittel der Eltern erhalten, sondern immer nur für Kinder zugelassene Medikamente – nach Beratung durch die Apotheke.“
Erkältungsmittel: Vor Einnahme in der Apotheke beraten lassen
Auch erwachsene Erkältungsgeplagte sollten sich vor der Einnahme von Arzneimitteln gegen die Symptome von Atemwegsinfektionen in jedem Fall ausführlich und intensiv in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Denn viele wissen gar nicht, dass „oftmals das, was die Nase frei macht, im Gegenzug den Blutdruck in die Höhe treiben kann“. Deshalb gilt: „Mit Arzneimitteln darf man niemals leichtfertig umgehen oder sie gar leichtfertig einnehmen.“ Einige Medikamente sorgen beispielsweise dafür, dass die Patientin oder der Patient sich gesund fühlt, „die Krankheit ist deshalb aber noch lange nicht auskuriert“, führt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening weiter aus, „wenn man sich dann überanstrengt, wird’s gefährlich.“
Erkältung oder doch die Grippe?
Obacht ist auch bei den großen Patientinnen und Patienten geboten, sobald sich Fieber und starke Kopf- und Gliederschmerzen dazugesellen: „Spätestens dann ist ebenfalls eine ärztliche Abklärung angezeigt“, so Overwiening. Die Symptome der Grippe sind denen der normalen Erkältung ähnlich, aber wesentlich stärker. Die Unterscheidung ist in den meisten Fällen einfach, wie Overwiening aus langjähriger Erfahrung zu berichten weiß: „Wer von der echten Grippe erwischt wird, schafft oftmals nicht mal mehr den persönlichen Gang in die Apotheke und liegt oft über eine Woche wirklich komplett flach.“
Grippeschutzimpfung in der Apotheke
Seit letztem Jahr können sich Erwachsene auch in vielen Apotheken vor Ort gegen Grippe impfen lassen. Laut Ständiger Impfkommission (STIKO) wird die Grippeimpfung für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit chronischen Grundleiden, Schwangere, Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Berufe mit erhöhtem Kontaktrisiko empfohlen. „Auch in Westfalen-Lippe bieten schon einige Apotheken die Grippeimpfung für Erwachsene an – und die ist angesichts der aktuellen Häufung der Infekte auch jetzt durchaus noch zu empfehlen“, so Overwiening.
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