Auf die Kooperation der Gesundheitsberufe kommt es an
(Münster, 17. Oktober 2022) Patientensicherheit wird im Team entschieden: Der diesjährige CIRS-NRW-Gipfel am 2. November 2022 setzt den Fokus auf die Kooperation der Gesundheitsberufe. CIRS – das steht für „Critical-Incident-Reporting-System“. Es ist ein internetgestütztes Berichts- und Lernsystem zur anonymen Meldung von kritischen Ereignissen in der Patientenversorgung. CIRS-NRW soll dazu beitragen, dass über kritische Ereignisse offen gesprochen und aus ihnen gelernt wird. Somit sollen Wege zur Vermeidung von Risiken diskutiert und Lösungsstrategien erarbeitet werden. Organisatoren des CIRS-NRW-Gipfels, der in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfindet, sind die Ärztekammer Nordrhein, die Ärztekammer Westfalen-Lippe, die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, die Apothekerkammer Nordrhein und die Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
Neben einem Keynote-Vortrag zur kollektiven Achtsamkeit und Resilienz von Dr. Annette Gebauer werden sieben unterschiedliche Workshops angeboten. Besonders hervorzuheben für Apotheker*innen sind die Workshops III und V. In Workshop III geht es um eine „Room of Horrors“-Apotheke. Hierbei handelt es sich um einen Trainingsraum, in dem Fehler und Risiken versteckt sind, die eine sichere Patientenversorgung gefährden. Entwickelt wurde die „Room of Horrors“-Apotheke basierend auf Medikationsfehlern aus der öffentlichen Apotheke, die bei CIRS-NRW gemeldet wurden. Ziel des Workshops ist es, Erkenntnisse zur Optimierung des apothekerlichen „Room of Horrors“ und für die praktische Implementierung zu sammeln. Die Teilnehmer*innen schärfen spielerisch ihr Bewusstsein für konkrete Gefahren für die Patientensicherheit und arbeiten an gemeinsamen Problemlösungen.
Workshop V stellt die Patientensicherheitskultur in den Mittelpunkt. Zentrale Rolle hierbei spielt vor allem der Umgang mit Fehlern. Eine Balance aus der persönlichen Verantwortung für das eigene Handeln und der organisatorischen Verantwortung für sichere Abläufe bietet das Konzept der „Just Culture“, also des gerechten Umgangs mit Fehlern. Anhand praktischer Beispiele soll das Konzept der „Just Culture“ dargestellt und die praktische Relevanz für die Patientensicherheit erarbeitet werden.
Die Teilnahme am CIRS-Gipfel ist kostenfrei und wird mit sieben Fortbildungspunkten anerkannt. Wichtig für AMTS-Manager*innen: Der CIRS-Gipfel ist „AMTS-relevant“ und wird bei wiederholter Akkreditierung angerechnet. Das Programm und einen Link zur Anmeldung gibt’s unter www.cirsgipfel.org. Den ausführlichen Programmflyer gibt es hier.