Was ist während der Schwangerschaft erlaubt?
(Münster, 16. Mai 2022) Hurra, wir bekommen ein Baby – mit dem positiven Schwangerschaftstest geht für werdende Eltern ein oft lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Gleichzeitig tauchen viele Fragen auf: Was darf ich als werdende Mutter in der Schwangerschaft essen, was nicht? Darf ich Sport treiben? Was ist zu tun, wenn ich krank werde – welche Medikamente sind für das Kind unbedenklich? Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, berät werdende Eltern häufig. Sie erklärt: „Erstmal ist eine Schwangerschaft ein Grund zur Freude, eine spannende Zeit, in der der Körper große Leistungen vollbringt. Die Sorgen sollten also nicht Überhand nehmen.“ Mit ein paar einfachen Regeln kommen Mutter und Kind gesund durch die nächsten Wochen und Monate.
Essen
Glaubte man früher noch, während der Schwangerschaft für zwei essen zu müssen, so weiß man heute, dass der Kalorienbedarf Schwangerer nur mäßig ansteigt. Während der Energiebedarf in der ersten Schwangerschaftshälfte nur minimal erhöht ist, sollte eine Schwangere in der zweiten Hälfte maximal 200 bis 300 Kilokalorien pro Tag zusätzlich zu sich nehmen – so viel steckt etwa in einem Becher Joghurt oder zwei bis drei Stücken Obst. Stark erhöht sich hingegen der Bedarf an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Eine abwechslungsreiche und vollwertige Mischkost versorgt Mutter und Kind mit allem Notwendigen. „Trotzdem kann es bei einzelnen Nährstoffen wie Jod, Eisen oder Folsäure schon mal knapp werden. In der Apotheke vor Ort gibt es Präparate, die einem Mangel vorbeugen oder ihn beheben“, informiert die Apothekerin. Verzichten sollte man auf rohen Fisch, Produkte aus Rohmilch sowie auf rohes Fleisch und nicht durchgegarte Fleischprodukte wie Rohschinken oder Salami.
Sport
„Viele Schwangere fragen mich zum Thema Sport“, so Overwiening. Ist Sporttreiben überhaupt erlaubt in der Schwangerschaft? „Natürlich ist es das und sogar sehr gut für das ungeborene Kind. Regelmäßige Bewegung trägt zu einem besseren Verlauf der Schwangerschaft bei.“ Natürlich ist es wichtig, dass der Sport moderat ausgeübt wird. „Rugby ist keine gute Idee. Allgemein sollten Schwangere auf abrupte Bewegungsabläufe und olympische Höchstleistungen lieber verzichten.“ Abgesehen davon sollten Sportarten ausgeübt werden, den man auch vor der Schwangerschaft regelmäßig nachgegangen ist. Gut seien Schwimmen oder Nordic-Walking, je nach Belastbarkeit und Fortschreiten der Schwangerschaft.
Medikamente
Beim Thema Medikamenteneinnahme rät Apothekerin Overwiening werdenden Müttern zur Vorsicht: „Viele Medikamente sind noch nicht hinreichend auf die Auswirkungen auf den Embryo geprüft. Hier sollte unbedingt Rücksprache mit dem Arzt und dem Apotheker gehalten werden.“ Ganz wichtig sei dabei, besonders zu Beginn, bei jeder Behandlung und bei jedem Arzneimittelkauf auf die Schwangerschaft hinzuweisen.
Corona-Impfung
Seit Oktober 2021 empfiehlt die Ständige Impfkommission die Corona-Schutzimpfung auch ab der 13. Schwangerschaftswoche, während der Stillzeit und für Frauen im gebärfähigen Alter, besonders mit Kinderwunsch.
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