So schützen sich Verbraucher vor gefälschten Medikamenten
(Münster, 5. Juni 2008) Arzneimittelfälschungen nehmen zu. "Wer sichere Medikamente will, kann auf die deutschen Apotheken vertrauen", sagt Apotheker Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Unter dem Motto "Mit Sicherheit für Sie da" klären am morgigen "Tag der Apotheke" die Pharmazeuten in Westfalen-Lippe ihre Kunden und Patienten darüber auf, wie sie sich vor Fälschungen schützen können.
Der kriminelle Handel mit gefälschten Medikamenten ist ein weltweites Problem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass etwa 10 Prozent der Medikamente weltweit gefälscht sind. „Arzneimittel aus einer deutschen Apotheke können als grundsätzlich sicher gelten", sagt Apotheker Hans-Günter Friese. In Entwicklungsländern in Asien, Afrika oder Lateinamerika liegt der Anteil der gefälschten Medikamente bei 10 bis 30 Prozent. Durch den Internetversandhandel oder Fernreisen erreichen gefälschte Medikamente zunehmend Europa. Das größte Risiko für deutsche Verbraucher stellen unseriöse Internetseiten dar: Hier liegt der Anteil gefälschter Medikamente bei über 50 Prozent.
Friese: „Wer sich vor Fälschungen schützen will, sollte keine Medikamente bei unbekannten oder unzuverlässigen Anbietern kaufen. Bestellen Sie - wenn überhaupt - nur bei europäischen Versandapotheken." Der Versand von Medikamenten aus Ländern außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums direkt an Endverbraucher in Deutschland ist verboten. „Übrigens: Auch Gütesiegel auf Internetseiten können gefälscht sein", stellt Apotheker Hans-Günter Friese klar. Auf keinen Fall sollte man Medikamente im Ausland auf Wochenmärkten oder bei Einzelpersonen auf der Straße kaufen. Deshalb sollten sich Fernreisende auch ihre Reiseapotheke in Deutschland füllen.
Wenn Verbraucher vermuten, ein gefälschtes Medikament gekauft zu haben, können Sie sich an eine Apotheke wenden. Jede noch so echt wirkende Fälschung kann durch eine chemische Untersuchung erkannt werden. „Nehmen Sie das Medikament nicht weiter ein, solange ein Verdacht auf Fälschung besteht", warnt Friese. „Im besten Fall ist die Fälschung wirkungslos, sie kann aber auch die Gesundheit schädigen." Verbraucher sollten kritisch sein, wenn ein rezeptpflichtiges Medikament ohne Vorlage eines Rezepts erhältlich ist oder nach einer „Online-Konsultation" eines Arztes versendet wird. Bedenken sollten auch aufkommen, wenn das Medikament in einer ungewöhnlichen Verpackung versendet wird, zum Beispiel in einer Plastiktüte, wenn der Beipackzettel fehlt oder wenn die Verpackung anders aussieht als bei anderen Packungen des gleichen Medikaments.