173 neue AMTS-Manager ernannt
(Münster, 16. November 2020) 173 Apotheker*innen und PhiPs (Pharmazeut*innen im Praktikum) sind beim 15. AMTS-Symposium offiziell zum Kreis der AMTS-Manager*innen hinzugestoßen. Anstelle der feierlichen Verleihung der Zertifikate auf dem Pharma-Campus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hatten die Apothekerkammer Westfalen-Lippe und die Universität diesmal zwar aufgrund der Corona-Pandemie lediglich zum digitalen Symposium in Webinar-Form eingeladen. Die Leistung der neuen AMTS-Manager*innen kann sich im Corona-Jahr jedoch umso mehr sehen lassen: Unter besonderen Bedingungen hatten sie die erforderlichen Seminare als Webinare absolviert und jeweils fünf Medikationsanalysen mit Patient*innen in der Apotheke durchgeführt.
In diesem Jahr wurden außerdem 32 Apotheken neu AMTS-zertifiziert. Insgesamt gibt es nun 473 AMTS-Apotheken (davon 49 außerhalb Westfalen-Lippes) und 1.184 AMTS-Manager*innen.
Mit ihrem Engagement zahlen die neuen AMTS-Manager*innen allesamt auf die Ziele des AMTS-Projektes ein, sagte Professor Georg Hempel von der Universität Münster: Dazu gehörten die Wahrnehmung des Apothekers als Heilberufler und Arzneimittelspezialisten in der Öffentlichkeit zu verstärken sowie die Beratungsqualität in den Apothekern zu verbessern. AKWL-Vorstandsmitglied Dr. Hannes Müller stellte heraus, dass die AMTS-Manager*innen damit besondere Verantwortung für die oft multimorbiden Patienten übernehmen.
Vier von ihnen – Antonella Blotta, Debora Joanna Kleine, Christian Wessel und Doris Wilde – stellten ausgewählte Medikationsanalysen vor. Vielfach zeigte sich, dass sich bereits mit einfachen Maßnahmen viel zum Wohle des Patienten erreichen lässt. Dies bestätigen auch die Ergebnisse der 3A-Studie, die von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe in Kooperation mit der AOK Nordwest und der Uni Bonn durchgeführt wird. Dr. Ronja Woltersdorf von der Uni Bonn präsentierte wesentliche Ergebnisse daraus. In der Studie führten AMTS-geschulte Apotheker*innen eine Medikationsanalyse Typ 2A durch und identifizierten pro Patient im Schnitt 6,6 arzneimittelbezogene Probleme. In Rücksprache mit den behandelnden Ärzten wird die Medikation angepasst, drei Monate später wird überprüft, ob die Anpassungen funktionieren. Dr. Oliver Schwalbe, Abteilungsleiter Fortbildung bei der AKWL, unterstrich: „Was die AHA-Formel für den Infektionsschutz bedeutet, ist der Medikationsplan für die Arzneimitteltherapiesicherheit.“