(Münster, 14. September 2020) In Deutschland sollen Opfer häuslicher Gewalt künftig in Apotheken mithilfe eines Codeworts unauffällig um Hilfe bitten können. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hilft, das Codewort „Maske 19“ im Landesteil zu etablieren, und hat alle Apotheken in Westfalen-Lippe mit Plakaten und Informationen zu dem Projekt ausgestattet. Mit dem DIN-A5-großen Poster im Fenster können sich Apotheken als sichere Anlaufstelle ausweisen.

„Sie sind akut von häuslicher Gewalt betroffen und können nicht ungehindert den Polizei-Notruf wählen? Wir Apotheker*innen helfen Ihnen weiter“, steht auf den Plakaten. „Nennen Sie uns einfach das Codewort ‚Maske 19‘. Bleiben Sie hier. Wir verständigen die Polizei für Sie.“ Die Poster und weitere Infomaterialien wurden von der Union deutscher Zonta-Clubs erarbeitet und zur Verfügung gestellt, ein Service-Club berufstätiger Frauen. Das Codewort „Maske 19“ ist in anderen europäischen Ländern wie Spanien oder Frankreich bereits seit einigen Monaten etabliert, nun soll es auch in Deutschland nach und nach flächendeckend Anwendung finden.
„Bietet eine Apotheke im Schaufenster gut sichtbar Informationen zu ,Maske 19‘ an, weiß die Betroffene: Hier muss sie im Notfall sich nicht lange erklären. Das Codewort ,Maske 19‘ genügt. Sie wird dann unauffällig zur Seite genommen und der Polizei-Notruf verständigt“, sagt Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. „Die Apotheke vor Ort ist dabei eine niederschwellige und sichere Anlaufstelle für die Betroffenen. Diskretion ist dort ohnehin selbstverständlich.“

Die Apothekerkammer unterstütze daher gerne die Initiative der Zonta-Clubs. Das doppelseitig bedruckte Plakat haben alle Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe Anfang September erhalten. Es kann auf der Homepage der Apothekerkammer außerdem hier heruntergeladen werden.