Erstmals weniger als 1.900 Apotheken im Landesteil Westfalen-Lippe
(Münster, 22. Oktober 2019) Auch im 14. Jahr in Folge sinkt die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe weiter ab: Für die ersten neun Monate des Jahres 2019 meldet die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) ein Minus von 31. Denn 39 geschlossenen Apotheken stehen nur acht Neueröffnungen gegenüber.
Damit hat sich die Gesamtzahl aller Apotheken im Landesteil von 1.922 zum Jahresende 2018 auf 1.891 verringert. Jede vierte Apotheke wird mittlerweile als Filiale geführt. Zum 30. September 2019 zählte die AKWL 1.416 Hauptapotheken und 475 Filialen.
Als Ursachen für die Schließungen hat die Kammer unter anderen die unzureichende Dynamisierung der apothekerlichen Vergütung, die zunehmende Konkurrenz durch ausländische Versender und die Konzentration von Medizinern in Ärztezentren identifiziert.
„Das sogenannten Apothekenstärkungsgesetz der Bundesregierung enthält eine Reihe von Maßnahmen, die diesen Negativtrend möglichweise abbremsen können“, sagt Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der AKWL. Aber derzeit ist offen, ob und wann dieses Gesetz überhaupt in Kraft treten wird: „Für die 120 Apotheken, die allein in Westfalen-Lippe in den vergangenen drei Jahren aufgeben mussten, kommt es in jedem Fall zu spät“, so Walter, der weiterhin dringend verlässliche Rahmenbedingungen für die Apotheke vor Ort anmahnt. „Handelt die Politik nicht, dann gerät die wohnortnahe und flächendeckende Versorgung der Patienten in Gefahr.“