Apotheker raten zur Impfung
(Münster, 9. Oktober 2019) Kalte Tage, volle Busse und Bahnen, ein geschwächtes Immunsystem – die Hochsaison für Grippeviren steht bevor. Eine Grippe sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen: Denn sie ist keine gewöhnliche Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Infektionskrankheit. „Für Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere sowie Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko empfiehlt die Ständige Impfkommission die Grippeschutzimpfung“, sagt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Impfen lassen sollten Patienten sich am besten im Oktober oder November. Aber auch eine Impfung im Dezember und selbst zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle kann noch sinnvoll sein. Schließlich weiß niemand im Voraus, wie lange eine Influenzawelle andauern wird. Nach der Impfung dauert es zehn bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist.
Gerade für Risiko-Gruppen ist die Impfung mitunter lebenswichtig: Rund 25.000 Menschen in Deutschland kostete die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 das Leben, wie das Robert-Koch-Institut berichtet. Zur zurückliegenden Grippewelle liegen noch keine Zahlen zu den mit der Grippe in Verbindung gebrachten Todesfällen vor.
Die Grippeschutzimpfung ist nicht nur für Senioren bedeutsam. Häufig werden Kinder mit Atemwegserkrankungen wie Asthma bei den Impfungen vergessen. Dabei ist die Impfung für chronisch kranke Menschen in jedem Alter sinnvoll. Auch für Angehörige medizinischer Berufe und alle, die im Kontakt mit vielen Menschen stehen – zum Beispiel Lehrer oder Erzieher – kann eine Impfung mit dem aktuellen Vierfach-Impfstoff beim Hausarzt sinnvoll sein, so Apothekerin Overwiening: „Wer geimpft ist, schützt nicht nur sich selbst vor einer schweren Influenza-Erkrankung, sondern vermeidet auch andere anzustecken. Das ist in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen besonders wichtig.“
Weil sich der Erreger von Jahr zu Jahr ändert und der Impfstoff jährlich angepasst wird, sollte die Schutzimpfung alle Jahre wieder im Herbst wiederholt werden. „Die Impfung kann die Erkrankung nicht in jedem Fall verhindern. Sie trägt aber dazu bei, dass eine Influenzaerkrankung milder, also mit weniger Komplikationen verläuft als bei Ungeimpften“, so Overwiening.
Zusätzlich zur Grippeschutzimpfung rät Overwiening zu weiteren Maßnahmen, um das Ansteckungsrisiko mit Influenzaviren zu verringern: „Halten Sie Abstand zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung, und waschen Sie sich regelmäßig gründlich die Hände.“
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