86 Prozent bestehen im ersten Anlauf
(Münster, 30. April 2019) In der Apotheke ist die Kommunikation mit Patienten und Kollegen das A und O. Apothekerinnen und Apotheker, die ihren Beruf im Ausland gelernt haben, müssen deshalb nachweisen, dass sie über Sprachkenntnisse für den Apothekenalltag verfügen. Das geschieht in der Fachsprachenprüfung. Diese muss jeder ausländische Apotheker bestehen, wenn er in Deutschland in dem Beruf arbeiten möchte.
Die Prüfungsbilanz für das Jahr 2018 fällt bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe erfreulich aus, berichtet Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter. Im Apothekerhaus in Münster fanden 96 Fachsprachenprüfungen statt. 67 von 78 Prüflingen haben die erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache beim ersten Versuch nachgewiesen und die Prüfung bestanden. Das ist eine Quote von 86 Prozent. In der Fachsprachenprüfung müssen die Prüfungskandidaten ein simuliertes Gespräch zwischen Apotheker und Patient führen, sich in einem weiteren Gespräch mit einem anderen Apotheker austauschen und einen schriftlichen Prüfungsteil absolvieren.
Zu rund zwei Dritteln kamen die ausländischen Apotheker aus Nicht-EU-Ländern. Den größten Anteil aus den sogenannten Drittstaaten machen syrische Prüflinge aus. So kam von den Prüfungskandidaten etwa jeder Zweite aus Syrien, die weiteren aus Ägypten, Bosnien und Herzegowina, aus palästinensischen Autonomiegebieten, Irak, Jordanien, Iran, Kosovo, Marokko, Mazedonien, Serbien, Libyen, der Russischen Föderation, Pakistan und der Ukraine. Insgesamt 25 Apothekerinnen und Apotheker kamen aus EU-Staaten wie Polen, Rumänien, Lettland, Belgien, Kroatien, Bulgarien, Spanien und Italien.
Die Approbationsbehörden für das Kammergebiet sind die Bezirksregierungen in Arnsberg, Detmold und Münster. Sie haben im vergangenen Jahr 49, 21 beziehungsweise 26 Kandidaten zur Fachsprachenprüfung gemeldet. Die Frauen waren dabei leicht in der Überzahl. Seit der Apothekerkammer diese Aufgabe übertragen worden ist, wurden von Juli 2016 bis Dezember 2018 insgesamt 196 Fachsprachenprüfungen abgenommen. „Damit ist der Zulauf viel höher als
erwartet“, bilanziert Dr. Andreas Walter. Die Apothekerkammer bietet einen bis drei Prüfungstage pro Monat an.
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