Notfalldose in den Bielefelder Apotheken

Bei Notfällen kommt es auf Minuten oder sogar Sekunden an

(Bielefeld, 2. April 2019) Der Notarzt kommt in die Wohnung, der Patient ist nicht ansprechbar. Es muss schnell gehen, aber die Retter wissen nicht, welche Medikamente der Patient braucht, ob er Allergien oder Vorerkrankungen hat. Beim mühsamen Zusammensuchen von Pillen und Dokumenten geht wertvolle Zeit verloren. Eine einfache Lösung: die Notfalldose. „In der Kühlschranktür aufbewahrt, finden sich in ihr alle wichtigen Patientendaten auf einen Blick“, sagt Apothekerin Barbara Limberg, Sprecherin der Apothekerschaft in Bielefeld. Gemeinsam mit der Stadt Bielefeld und dem Seniorenrat will die Apothekerschaft die Notfalldose in die Bielefelder Haushalte bringen.

Der weiß-grüne, zehn Zentimeter hohe Plastikbehälter hat sich in vielen Regionen Deutschlands bereits bewährt und soll nun noch stärker in Bielefeld präsent sein. Ab sofort ist die Notfalldose in den meisten Apotheken Bielefelds erhältlich. Dort bekommen Patienten auch Hilfe beim Ausfüllen der Notfallinformation. Neben den Apotheken engagiert sich auch die Stadt Bielefeld, die eigens Werbeflyer und Plakate zur Notfalldose entwickeln ließ. Die Dosen gibt’s meistens für rund zwei Euro. „Sollten sich jedoch die Einkaufspreise erhöhen, können die Apotheker die Dosen jedoch nicht mehr zu diesem Preis abgeben“, betont Barbara Limberg.
Was bringt die Notfalldose?

„Bei Notfällen kommt es auf Minuten oder sogar Sekunden an“, erklärt Anja Ritschel, Vorsitzende der Kommunalen Gesundheitskonferenz, die Förderung des Projektes durch die Stadt. Das Prinzip der Notfalldose sei daher denkbar einfach und doch genial: „Patienten stecken all ihre Notfalldokumente in die Dose und lagern diese in der Kühlschranktür. Je ein Hinweis-Aufkleber an der Innenseite der Wohnungstür sowie am Kühlschrank informieren die Rettungskräfte.“ Entscheidend sei natürlich, dass die Informationen stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
Warum im Kühlschrank?

„Auf den ersten Blick mag der Kühlschrank als Aufbewahrungsort ungewöhnlich erscheinen, aber er hat zwei Vorteile“, wie Dr. Wolfgang Aubke, Vorsitzender des Seniorenrates betont: „Es gibt ihn in jedem Haushalt, und jeder findet ihn schnell. Für die Rettungskräfte soll die Notfalldose daher eine Hilfe sein. Vielen Patienten gibt sie außerdem ein Gefühl von Sicherheit.“ Dies gelte umso mehr in Zeiten, in denen immer mehr Menschen alleine leben.


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Präsentieren die Notfalldose für Bielefeld: Anja Ritschel (Vorsitzende der Kommunalen Gesundheitskonferenz), Apothekerin Barbara Limberg (Sprecherin der Apothekerschaft in Bielefeld und Dr. Wolfgang Aubke (Vorsitzender des Seniorenrates).

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