Minus 51: Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe sinkt im 13. Jahr in Folge
(Münster, 3. Januar 2019) Das Jahr 2018 war für viele Apothekeninhaber ein unerfreuliches: Bis zum 31. Dezember 2018 sank die Zahl der Apotheken im Landesteil um 51 auf nur noch 1.921. 58 Apothekenschließungen standen dabei nur sechs Neueröffnungen und eine Wiedereröffnung gegenüber. „Damit liegt die Zahl der Apotheken auf dem tiefsten Stand seit 40 Jahren“, berichtet Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL).
„Übertroffen“ hat das Negativjahr 2018 somit sogar den bisher stärksten Rückgang (um 50 Apotheken), der im Jahr 2013 vermeldet wurde. Damals sank die Apothekenzahl von 2.127 auf 2.077. „Von diesen Werten sind wir ebenso wie von den Höchstzahlen im Jahr 1992, als es in Westfalen-Lippe noch 2.274 Apotheken gab, weit entfernt“, so Dr. Andreas Walter.
Inzwischen wird jede vierte Apotheke in Westfalen-Lippe als Filiale betrieben. Die AKWL zählte zum Jahresende insgesamt 1.442 Hauptapotheken und 480 Filialapotheken. Als Gründe für die Schließungen gibt die Kammer unter anderem die unzureichende Dynamisierung der apothekerlichen Vergütung, die zunehmende Konkurrenz durch ausländische Versender und die zunehmende Konzentration von Medizinern in Ärztezentren an.
Die deutlichsten Rückgänge gab es 2018 in den Städten Dortmund (sechs Apothekenschließungen), Bielefeld (vier Schließungen) und Münster (drei Schließungen), gefolgt von Hagen, Hattingen, Marl, Rahden und Witten mit jeweils zwei Schließungen. Neu- bzw. Wiedereröffnungen gab es 2018 in Ahlen, Arnsberg, Bergkamen, Bielefeld, Detmold, Gronau und Herford.
Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sieht durch den Rückgang erste Auswirkungen auf eine flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln: „In einigen Regionen und Städten wird die Luft allmählich dünner. Dass in Westfalen-Lippe inzwischen 350 Apotheken für immer vom Netz gegangen sind, macht sich natürlich bemerkbar. Wir brauchen daher dringend verlässliche Rahmenbedingungen, damit die Apotheken auch weiterhin die flächendeckende Versorgungen am Tag und in der Nacht gewährleisten können“, fordert der Hauptgeschäftsführer der AKWL.
Downloads
[Dr_Andreas_Walter_03.jpg] | JPG (3312x4672 px) | 2,1 MB