Nach wie vor deutlich mehr Männer in Führungspositionen

Treffen der Gleichstellungsbeauftragten im Apothekerhaus

(Münster, 14. November 2017) Das Thema „Frauen in Führung“ stand auf der Agenda der jüngsten Sitzung des münsterischen Netzwerkes der Gleichstellungsbeauftragten öffentlicher Arbeitgeber im Apothekerhaus der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. An der Diskussion beteiligten sich 18 Gleichstellungsbeauftragte, u.a. der Fachhochschule Münster, der Polizei, der Universität Münster und der Agentur für Arbeit.

„Nach wie vor beschäftigen die meisten Arbeitgeber mehr männliche Angestellte in Führungspositionen als Frauen“, gab Annette Moß von der Fachhochschule Münster zum Einstieg einen Überblick über das Thema. Dabei zeigt sich: Nordrhein-Westfalen liegt im Deutschlandvergleich im unteren Drittel, was den prozentualen Anteil der Frauen in Führungspositionen anbelangt. Spitzenreiter sind hingegen die ostdeutschen Länder. Aber auch im europäischen Vergleich liegt Deutschland unter dem Durchschnitt.

„Diese Situation spiegelt sich auch in den Führungspositionen der Arbeitsstellen der Stadt Münster wider“, so Annette Moß. Überwiegend sind männliche Führungskräfte auf den oberen Stufen beschäftigt, während in den unteren Ebenen der Frauenanteil überwiegt, wie sich nach einem Vergleich der Gleichstellungsbeauftragten herausstellte. Dem versuchen die Gleichstellungsbeauftragten gemeinsam mit den Arbeitgebern mit verschiedenen Strategien entgegenzuwirken, was die Teilnehmerinnen ausgiebig diskutierten.

Barbara Niemeyer, Gleichstellungsbeauftragte der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, stellt die Situation des Gastgebers dar: “ Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hat mit der Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening seit 2009 das höchste Ehrenamt erstmals weiblich besetzt. Allerdings sind auf weiteren Führungspositionen auch hier - wie im Vergleich deutlich wurde - vorwiegend männliche Arbeitnehmer angestellt.“

Während die Barmer speziell für Frauen Infotage bei Stellenvakanzen
anbietet, Mentoring Programme organisiert oder Potenzialgespräche
führt, begrenzt sich die Frauenförderung bei anderen Arbeitgebern auf
Mitarbeiterjahresgespräche. „Wir befinden uns hier noch in ganz unterschiedlichen Stadien“, bilanzierte Iklime Düx von der Fachhochschule Münster und Moderatorin der Veranstaltung. „Aber wir versuchen uns gegenseitig zu unterstützen und Best-Practice-Beispiele zu übernehmen. Außerdem profitieren wir von der Erfahrung der anderen.“

Anschließend erläuterte Nicole Westerhoff von der Barmer die Vorteile eines gleichmäßig aus Frauen und Männern besetzten Führungsteams. „Der Nutzen dieser Konstellation zeigt sich darin, dass Unternehmen erwiesenermaßen weniger strategische Fehler machen und durch ökonomische Klugheit mehr soziale Gerechtigkeit entsteht.“

Die zwischenzeitliche Diskussion thematisierte die Mittel, Frauen zu
fördern und gezielt in Führungspositionen zu bringen. Möglichkeiten sind zum Beispiel, eine Abteilungsleitung auch in Teilzeit auszuschreiben oder höhere Arbeitsstellen generell als teilbar zu erklären. Hier wurden ebenfalls große Unterschiede in den beteiligten Betrieben deutlich.Der Austausch im Rahmen des münsterischen Netzwerkes der Gleichstellungsbeauftragten findet halbjährlich statt – mit Referentinnen zu jeweils aktuellen Themen.
Das Netzwerk der Gleichstellungsbeauftragten der Arbeitgeber öffentlichen
Rechts freut sich über neue Teilnehmerinnen.
Kontakt: Barbara Niemeyer (b.niemeyer@akwl.de) und Anke Andratschke (a.andratschke@vawl.de)


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18 Gleichstellungbeauftragte öffentlicher Arbeitgeber in Münster trafen sich jetzt zum Austausch im Apothekerhaus der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

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Barbara Niemeyer (Mitte), Gleichstellungsbeauftragte der AKWL diskutierte mit Kolleginnen wie Anke Andratschke (rechts, Gleichstellungsbeauftragte im Versorgungswerk der AKWL) und Gertrud Meierhoff (links, Gleichstellungsbeauftragte Agentur für Arbeit) über Möglichkeiten, Frauen den Einstieg in Führungspositionen zu erleichtern.

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