Herbsttagung der Apotheker zum Thema Palliativmedizin
(Münster, 10. Oktober 2006) 350 Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Westfalen-Lippe werden am Sonntag, 15. Oktober, zur wissenschaftlichen Herbsttagung im Hörsaal H 1 der Universität am Hindenburgplatz erwartet. Die Pharmazeuten befassen sich diesmal mit der Palliativmedizin, der ganzheitlichen Behandlung und Versorgung von Patienten mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung.
Drei renommierte Referenten gestalten die Herbsttagung, die von Kammerpräsident Hans-Günter Friese (Fröndenberg) eröffnet und von Apothekerin Ulrike Teerling (Paderborn), Leiterin des Fortbildungsausschusses der Kammer, moderiert wird. Zunächst spricht Dr. Matthias Rothenberger (Wiesbaden) über "Die Rolle des Apothekers bei der Palliativversorgung". Er informiert, wie die Leistungserbringer des Gesundheitswesens in soge-nannten "Palliativnetzen" die Versorgung der schwerstkranken Patienten verbessern können.
Über "Schmerztherapie im Endstadium" berichtet im Anschluss Professor Dr. Michael Zenz (Bochum). Der Direktor der Bergmannsheil-Kliniken stellt dar, dass nicht die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche, Ziele und das Befinden des Patienten, im Vordergrund einer solchen Behandlung stehen. Aktuelle Studien zeigen, dass es nach den Grundsätzen der Weltgesundheitsorganisation gelingen kann, über 90 Prozent der Tumorpatienten in der letzten Lebensphase ausreichend schmerzlindernd einzustellen.
Den Abschlussvortrag hält Professor Dr. Andreas S. Lübbe (Bad Lippspringe) zum Thema "Palliativmedizin - quo vadis?". Darüber hinaus wird die Hospizbewegung Münster vor Ort sein und während der gesamten Veranstaltung für Informationen zur Verfügung stehen.
Die Wissenschaftliche Großveranstaltung ist der Höhepunkt eines umfangreichen Fortbildungsprogramms, das die Apothekerkammer Westfalen-Lippe für ihre Mitglieder regional und in vielen Fällen auch ortsnah durchführt: "Allein im vergangenen Jahr haben wir fast 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu unseren Fortbildungsveranstaltungen begrüßen können", betont Kammerpräsident Hans-Günter Friese. Die Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe gelten als besonders fortbildungsaktiv: Sie absolvieren im Durchschnitt fast vier Fortbildungen pro Jahr und liegen damit im Bundesvergleich an der Spitze.