Reiseapotheke dem Urlaubsziel anpassen
(Münster, 7. Juli 2017) Wenn mit den Sommerferien die sprichwörtlich schönste Zeit des Jahres beginnt, ziehen wieder Blechkolonnen zur Nordsee oder gen Süden. Die Flughäfen sind mit Ferienfliegern maximal ausgelastet. Doch während beim Kofferpacken Schnorchel, Shorts und Flipflops ganz oben auf der Packliste stehen, fällt ein wichtiger Part in der Reiseplanung schnell hintenüber: die Reiseapotheke. „Dabei entscheidet die passende Reiseapotheke im Fall der Fälle über ein gelungenes oder höchst unangenehmes Urlaubserlebnis“, betont Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „In so manchem Urlaubsort werden die Speisen unter anderen Bedingungen zubereitet als in Deutschland. Und während Einheimische mit einigen Bakterien keine Probleme haben, reagiert ein mitteleuropäischer Magen häufig gänzlich anders.“ Apothekerin Overwiening: „Daher gehören beispielsweise Arzneimittel gegen Durchfall in jede Reiseapotheke.“
Risiken im Ausland
Je nach Reiseland kann es schwierig werden, die passenden Arzneimittel vor Ort zu finden: „Die Medikamente können andere Markennamen haben. Bei fehlenden Sprachkenntnissen birgt dies das Risiko, schlichtweg das Falsche einzunehmen. Oder anstelle einer seriösen Apotheke sind nur dubiose Marktstände in Reichweite. Und von diesen sollte man – zumindest was Medikamente betrifft – auf jeden Fall die Finger lassen.“ Fälschungen oder dauerhaft falsch gelagerte Arzneimittel bilden ein zu großes Risiko. „Immerhin geht es um die eigene Gesundheit. Verschimmeltes Fleisch würde doch auch niemand essen. Aber bei Arzneimitteln wird dann die gebotene Vorsicht über Bord geworfen.“
Grundausstattung
Nicht fehlen dürfen außerdem – neben den Arzneimitteln, die individuell ohnehin regelmäßig eingenommen werden müssen – Mittel gegen Allergien, Insektenstiche. Außerdem gehören Sonnenschutzpräparate ebenso ins Gepäck wie Fieber- und Schmerzmittel. „Auch zwei kleine Mullbinden, Pflaster und eine kleine Flasche mit Desinfektionsmittel können nicht schaden und fallen nicht ins Gewicht“, so Overwiening. Aufbewahren sollte man die Reiseapotheke bei Flugreisen übrigens im Handgepäck. Schließlich kann ein aufgegebener Koffer mal verloren gehen oder erst zwei Tage später am Reiseziel eintreffen. „Schere und Pinzette gehören jedoch ins aufgegebene Gepäck: „Die werden sonst bei der Sicherheitskontrolle aussortiert.“ Wer eine Erstausstattung benötigt oder die Reiseapotheke auf den aktuellen Stand bringen lassen möchte, kann sich in seiner Apotheke vor Ort in Ruhe beraten lassen. „Das pharmazeutische Fachpersonal hilft gerne weiter“, betont Overwiening.
Reiseimpfungen prüfen
Eine Urlaubsreise ist zudem ein passender Anlass, sich in der Apotheke vor Ort oder beim Hausarzt über notwenige Impfungen zu informieren: „Beim Blick in den Impfpass fallen auch die Impfungen ins Blickfeld, die aufgefrischt werden sollten. Je nach Reiseland und -art wird geprüft, welche Impfungen sinnvoll sind.“ Praktisch: Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen nicht nur die für die Bundesrepublik empfohlenen Impfungen, sondern bezahlen auch einen Großteil der Kosten für Reiseimpfungen. Hier gibt es keine pauschalen Empfehlungen: „Wer mit dem Rucksack durch Süd-Ost-Asien läuft oder durch den Amazonas schwimmt, hat andere Anforderungen an Reiseapotheke und Impfstatus, als ein Pauschaltourist auf Mallorca.“ Impfungen, mahnt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, seien keine übertriebene Vorsicht: „Drei von tausend Reisenden, die ungeimpft in die Tropen fahren, infizieren sich innerhalb eines Monats mit Hepatitis A. Damit ist dies die häufigste Infektionskrankheit, die sich durch eine Impfung vermeiden lässt. Genaue Informationen über empfohlene Impfungen für Deutschland gibt es online bei der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (www.stiko.de) und für die Welt beim Auswärtigen Amt (www.auswaertiges-amt.de). Auch in der Apotheke vor Ort werden der Impfpass auf Wunsch genau unter die Lupe genommen und etwaige Impfungen beim Hausarzt empfohlen.
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