Fast 1,5 Millionen Rezeptur-Arzneimittel in Westfalen-Lippe
(Münster, 10. März 2017) Im Jahr 2016 haben die öffentlichen Apotheken im Landesteil Westfalen-Lippe erneut fast 1,5 Millionen sogenannter allgemeiner Rezepturen wie z. B. Kapseln, Salben oder Lösungen für Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hergestellt. Das ergab eine Auswertung von Verordnungen durch das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI).
Auf jede Apotheke in Westfalen-Lippe entfielen rein rechnerisch 750 Rezeptur-Verordnungen, gegenüber knapp 760 im Vorjahr. „Unsere Zahlen zeigen: Rezepturarzneimittel sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln“, betont Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Rezepturarzneimittel sind in vielen Fällen unersetzlich, zum Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosierung braucht, für die es kein industriell hergestelltes Arzneimittel gibt.“
Insgesamt stellten Apotheken sogar noch deutlich mehr Rezepturarzneimittel her, weil Rezepturen für Privatversicherte oder auf direkte Nachfrage des Patienten in der Statistik nicht erfasst werden. Hinzu kommen mehrere Millionen Spezialrezepturen, etwa für die Krebs- oder die Heroinersatztherapie sowie für die parenterale Ernährung (Ernährung unter Umgehung des Darms).
Mit der Herstellung von Rezepturen leisten Präsenz-Apotheken einen wichtigen Beitrag zur Arzneimittelversorgung. Gabriele Regina Overwiening verdeutlicht: „Gerade weil Rezepturarzneimittel für die Versorgung vieler Patienten so wichtig sind, müssen wir unser Netz aus wohnortnahen Apotheken erhalten. Denn diese Versorger-Apotheken übernehmen die Verantwortung für die Herstellung.“
Downloads
[Rezeptur_3.jpg] | JPG (1200x800 px) | 583 KB