Viren und Bakterien mögen die fünfte Jahreszeit
(Münster, 20. Februar 2017) Wer in Westfalen-Lippe zu den bekennenden Jecken gehört, kennt die Problematik aus jahrelanger Erfahrung: „Jedes Jahr wird ausgiebig an der frischen Luft Karneval gefeiert. Anschließend liegen viele mit einer dicken Erkältung flach“, weiß Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Dabei ist klar: „Eine Erkältung wird weder durch Minusgrade noch durch zu knappe Kostüme ausgelöst.“ Das zeigen auch Beispiele bei Extremtemperaturen: „Ganz gleich, wie sehr Polarforscher in der Antarktis frieren – eine Erkältung fangen sie sich mangels Viren nicht ein.“
Gerade die Viren und Bakterien, die durch die Luft und per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden, fühlen sich in der fünften Jahreszeit besonders wohl. „Viele Menschen sind auf engem Raum zusammen, umarmen, unterhalten und küssen sich. All das geschieht auch noch mitten im Winter und damit in der Hochphase der Grippe- und Erkältungs-Saison, in der die Viren länger aktiv bleiben und länger ohne Wirt überleben können.“
Gänzlich von der Hand zu weisen sei der Zusammenhang von Kälte und Erkältung jedoch nicht. So sorge beispielsweise die trockene Luft in überhitzten Räumen für trockene Schleimhäute und damit für bessere Bedingungen für Erkältungs-Viren. „Außerdem wird die Immunabwehr mit fallender Körpertemperatur abgeschwächt“, sagt Overwiening. „Wer sich also beim Rosenmontagszug warm einpackt, vergrößert seine Chancen, am Aschermittwoch ohne Schniefnase und Husten aufzuwachen.“ Wenn es einen doch erwischt, hilft das pharmazeutische Personal in der Apotheke vor Ort. „Wir empfehlen individuell die passenden Wirkstoffe, um zumindest die Symptome auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.“