„Rx-Versandverbot als einzige Option“
(Münster/Berlin, 24. November 2016) Ein ausführliches Gespräch über die Zukunft der Arzneimittelversorgung führte am heutigen Donnerstag die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening, in Berlin mit den SPD-Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar (Bad Kissingen) und Burkhard Blienert (Paderborn). Beide Abgeordnete stellten fest: „Wir wollen die Bedeutung der Apotheke vor Ort sichern.“ Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 19. Oktober, nach dem ausländische Versandapotheken Rezept-Boni auf verschreibungspflichtige Arzneimittel gewähren dürfen, stelle eine Wendepunkt in der Diskussion um die Sinnhaftigkeit des Arzneimittelversandhandels dar, stellte Overwiening in dem Gespräch heraus. „Die Gefahren, die sich daraus für die flächendeckende Versorgung ergeben, dürfen nicht heruntergespielt werden“, betonte die Präsidentin. „Sonst kann es sehr schnell zu einem Dammbruch kommen.“ Sie fügte hinzu: „Pharmazeutische Dienstleistungen, so wie sie in einer alternden Gesellschaft zur Verbesserung der Patientenversorgung von uns Heilberuflern erwartet werden, können aber nur dann etabliert werden, wenn die Politik einen verlässlichen Rahmen dafür bietet.“
Sabine Dittmar, Mitglied des Gesundheitssauschusses des Bundestages und Burkhard Blienert, der diesem Gremium als stellvertretendes Mitglied angehört, machen deutlich, dass die SPD die flächendeckende Arzneimittelversorgung ebenfalls sichern will, sich aber noch nicht festgelegt hat, auf welchem Wege dieses geschehen kann. Dazu hat Overwiening eine überaus klare Meinung: „Der Baum brennt lichterloh. Und als einziger Feuerlöschzug kommt ein Rx-Versandverbot in Frage“, so die Kammerpräsidentin aus Westfalen-Lippe.
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