28 Apotheken im Kreis Soest sammeln Spenden
(Münster/Kreis Soest, 28. Juni 2016) Insgesamt 28 Apotheken aus dem gesamten Kreis Soest sammeln seit heute Spenden für das Christliche Hospiz Soest und engagieren sich damit für den Bau des ersten Hospizes im Kreis Soest überhaupt. „Es ist wichtig, dass Menschen auch im Kreis Soest die Möglichkeit haben, selbstbestimmt, würdig und gut versorgt dort zu sterben, wo der Lebensmittelpunkt ist, im Kreis der Familie“, betont Dr. Horst Heidel, Kreisvertrauensapotheker und Initiator der apothekerlichen Spendenaktion. In seiner Engel-Apotheke am Markt fiel heute der Startschuss. „Als Apotheker versorgen wir die Menschen vor Ort ein Leben lang mit Arzneimitteln und sind erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen – und das rund um die Uhr. Da war mir klar, dass wir uns vor Ort auch in dieser Angelegenheit engagieren müssen“, erklärt der Apotheker seine Beweggründe, warum er und viele andere Apothekerinnen und Apotheker im Kreis ihren Beitrag dazu leisten wollen, das Hospiz zu errichten.
Unterstützt wird die Spendenaktion von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening hat keine Minute gezögert als die Frage aufkam, sich hier zu beteiligen: „Von der Ansprache der Kolleginnen und Kollegen vor Ort über die Beschaffung und den Versand der Spendendosen bis zum Druck der Kampagnen-Materialien – was wir organisatorisch leisten können, um das Spenden-Projekt zu unterstützen, das leisten wir.“ Dazu gehört auch die Koordination mit dem Pertheswerk und den Johannitern im Kreis Soest. „Hier standen und stehen wir im engen Austausch zwischen der Kammer und den Hilfsorganisationen“, so Overwiening.
Für Johanniter und Pertheswerk, die Träger des Hospizes, sprach Udo Schröder-Hörster, Geschäftsführer des Christlichen Hospizes, und freut sich über die gelungene Kooperation: „Es ist toll, dass die Apotheker sich hier engagieren und einen Teil dazu beitragen, das Hospiz Wirklichkeit werden zu lassen.“ Mit einem Lachen fügt er hinzu „Herr Dr. Heidel, ich bin froh, dass Sie mit dieser schönen Idee auf uns zugekommen sind und uns die Tür zur Apothekerkammer aufgezeigt haben.“
Zum Hospiz:
Ein stationäres Hospiz nimmt Menschen ab 18 Jahren auf, die eine lebensverkürzende Diagnose haben und denen ein Sterben zu Hause nicht möglich ist. Der Kreis Soest hat bis jetzt noch kein stationäres Hospiz. Betroffene müssen zurzeit in Nachbarstädte einen Hospizplatz anfragen. Für Angehörige bedeutet das weite und zeitraubende Anfahrtswege, um ihre Liebsten zu besuchen. Wer kein Auto besitzt, ist auf den Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen und muss oft eine lange Wartezeit einplanen.
Die Christliche Hospiz Soest gGmbH wird künftig diese Bedarfslücke für schwerkranke Menschen im Kreis Soest schließen und ein stationäres Hospiz bauen. Noch für dieses Jahr ist der erste Spatenstich auf dem Gelände des Perthes-Zentrum im Soester Norden geplant. Die Bauphase wird voraussichtlich ein Jahr dauern. Nach der Hauseröffnung stehen den Hospizgästen dann zehn Einzelzimmer und zwei Angehörigenzimmer zur Verfügung. Für Besuchskinder ist eine Spielecke vorgesehen. Das Hospiz wird eine Herberge, in der Zeit und Raum ist für gemeinsamen Abschied, für Nähe und letzte Gespräche. Die Wünsche, die Würde und die Bedürfnisse des Sterbenden stehen dabei stets im Mittelpunkt.
Der Neubau kostet 2,9 Mio. Euro und wird aus Eigenmitteln, über Stiftungsgelder und Spenden finanziert. Die deutsche Fernsehlotterie und die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW haben zusammen bereits 1 Mio. Euro Fördergelder zugesagt. Viele Menschen unterstützen das Projekt bereits mit zahlreichen Spenden und Charity-Aktionen. Bis zur Eröffnung fehlen noch rund 1,3 Mio Euro.
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