Apothekerkammer Westfalen-Lippe entwickelt sechssprachige Beratungsbroschüre
(Münster, 19. Februar 2016) Rund 75.000 Broschüren zur Beratung von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund werden gerade in der Apothekerkammer Westfalen-Lippe gepackt und in diesen Tagen an 1.300 Apotheken verschickt. Per E-Mail und Fax hatten die insgesamt 2020 Apotheken im Kammergebiet Westfalen-Lippe die Möglichkeit, wahlweise 25, 50 oder 100 Exemplare kostenlos bei der AKWL zu bestellen. „Stolze 64 Prozent der Apothekenleiter haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht“, freut sich Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening über die große Beteiligung. „Damit zeigen die Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe, dass der Berufsstand seinen Teil dazu beiträgt, um die vielen Menschen, die neu zu uns kommen oder bereits gekommen sind, willkommen zu heißen und ihre gesundheitlichen Probleme ernst zu nehmen.“
Schon im Herbst vergangenen Jahres hatte die AKWL Piktogramme aus einer Software des Weltpharmazeuten-Verbandes (FIP) extrahiert, aufbereitet und ihren Mitgliedern zum Download zur Verfügung gestellt. Weitere Kammern aus dem gesamten Bundesgebiet hatten diese Piktogramme übernommen und ebenfalls ihren Mitgliedern angeboten. „Das war jedoch zunächst ein erster Entwurf, um den Apothekerinnen und Apothekern vor Ort eine schnelle, erste Handreichung zu bieten“, erklärt Michael Schmitz, Geschäftsführer Kommunikation bei der AKWL, „jetzt haben wir das Projekt weiterentwickelt.“ Die wichtigen Informationen in der 12-seitigen Broschüre im Format DIN-A5 liegen nicht nur in deutscher und englischer, sondern auch in albanischer, arabischer, türkischer und russischer Sprache vor. „Zudem haben die Piktogramme ein Fine-Tuning durchlaufen.“
Inhaltlich versucht die Broschüre, jede mögliche Selbstmedikation darzustellen: Angefangen von Dosis und Einnahmezeitpunkt über Neben- und Wechselwirkungen bis hin zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen – und all das mit Abbildungen zum Ankreuzen. Auf ein „Branding“ mit Kammerlogo hat die AKWL bewusst verzichtet. „Die Broschüren richten sich an die Patienten, und hier ist die Identifikation mit dem roten Apotheken-A auf weißem Grund genau richtig gewählt“, sagt Gabriele Regina Overwiening. Auf der Rückseite ist dafür noch genügend Platz für den Apotheken-Stempel, um die Apotheken vor Ort in den Mittelpunkt zu rücken, „denn genau hier soll die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln stattfinden – für Patienten mit und ohne Migrationshintergrund“.
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