Erste Hilfe bei Halsschmerzen
(Münster, 5. Februar 2016) Entweder ist es die eiskalte, trockene Winterluft oder das feuchtkalte Wetter bei zehn Grad – aber so ganz ohne eine zumindest leichte Infektion der Atemwege kommen nur wenige über die kalte Jahreszeit. Viele erwischt es spätestens im Straßenkarneval. „Die Menschen kommen derzeit mit den typischen Symptomen in die Apotheke“, weiß Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, aus langjähriger Erfahrung: „Halsschmerzen, Probleme beim Schlucken oder Heiserkeit treten im Winter bei vielen Patienten auf.“
Die kalte Luft an sich sei nicht der Hauptgrund für die Infekte, „diese werden aber besonders durch die trockene Heizungsluft begünstigt“, betont Overwiening, „denn die Heizungsluft trocknet die Schleimhäute in Mund, Nase und Rachen aus, die dann nicht mehr ausreichend vor den Virusinfektionen schützen können.“ Deshalb sei es wichtig, möglichst viel zu trinken und bei den ersten Anzeichen einer Erkältung die Mundschleimhäute mit Bonbons oder Lutschpastillen feucht zu halten. „Das wirkt bei vielen bereits schmerzlindernd.“ Zudem sollte man jede weitere zusätzliche Reizung der Schleimhäute vermeiden, solange die Symptome nicht vollständig abgeklungen sind. „Damit sind scharfes Essen und Zigaretten erst einmal tabu.“
Wenn die Hausmittel nicht ausreichen, können nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel wie Halstabletten die Symptome merklich abschwächen und sogar Husten oder Schnupfen vollends unterdrücken. „Doch nur weil man sich besser fühlt, ist man noch lange nicht gesund“, warnt Apothekerin Overwiening, „der Körper muss weiterhin geschont werden. Wer stattdessen mit unterdrückten Erkältungs-Symptomen einfach wieder zur Arbeit geht oder gar Sport treibt, kann andere anstecken und gefährdet sich selbst. Denn: „Nicht auskurierte Infekte können sich zu einer ausgewachsenen Bronchitis entwickeln“, so Overwiening.
Im individuellen Beratungsgespräch raten Apotheker ihren Patienten auch regelmäßig zum Arztbesuch – gerade dann, wenn die Symptome unverändert mehrere Tage andauern und auch noch Fieber dazukommt.