Beratungsaufwand für orale Krebsmedikamente wächst
(Münster, 19. Oktober 2015) In den öffentlichen Apotheken in Westfalen-Lippe wächst der Beratungsaufwand für orale Krebsmedikamente. In den vergangenen vier Jahren ist die Anzahl der dort abgegebenen Krebsmedikamente, die z. B. als Tabletten oder Kapseln eingenommen werden, um etwa sechs Prozent gewachsen. Das ermittelte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e. V. (DAPI) durch die Auswertung von Rezepten, die zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abgerechnet wurden. Im Jahr 2011 erhielten GKV-Versicherte in Westfalen-Lippe rund 160.669 Packungen, im Jahr 2014 waren es 169.875 Packungen. Vom DAPI nicht ausgewertet wurden orale Krebsmedikamente, die nicht in öffentlichen Apotheken (also z. B. in Krankenhausapotheken) oder an Privatversicherte abgegeben wurden.
„Wenn Patienten ihre Krebsmedikamente eigenverantwortlich zu Hause einnehmen, ist die Beratung des Apothekers besonders wichtig“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Bei der Einnahme eines der rund 1.000 unterschiedlichen Präparate sind teilweise recht komplexe Einnahmevorschriften zu beachten. Generell sollten Tabletten und Kapseln, die Zytostatika enthalten, als Ganzes eingenommen und nicht gekaut oder zerteilt werden. Overwiening: „Patienten sollten umfassend über ihre Medikamente informiert sein, um den größtmöglichen Nutzen aus der Therapie zu ziehen.“