Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe weiter rückläufig - im neunten Jahr in Folge
(Münster, 30. Januar 2015) Die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe ist 2014 erneut gesunken – bereits im neunten Jahr in Folge. 14 Neu- bzw. Wiedereröffnungen standen im vergangenen Jahr 51 Apothekenschließungen gegenüber. Damit sank die Zahl der Apotheken binnen Jahresfrist von 2.077 auf 2.040 und damit auf den niedrigsten Wert seit 1981.
Die stärksten Rückgänge waren in den Städten Bielefeld (-5), Gelsenkirchen, Hamm und Münster (je – 3) zu vermelden. In Rheine erhöhte sich die Zahl der Apotheken gegen den Trend um zwei.
Aktuell wird mehr als jede fünfte Apotheke in Westfalen-Lippe als Filialapotheke betrieben. Die Zahl der Filialapotheken hat sich zum Jahresende 2014 auf 425 erhöht (gegenüber 410 Filialen zum Jahresende 2013).
Das heißt im Umkehrschluss: Es gibt in Westfalen-Lippe nur noch 1.615 selbstständige Apothekenleiter/innen. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 wurden noch 2.256 selbstständige Apothekerinnen un Apotheker gezählt.
„Wir sind damit auf den Stand des Jahres 1974 zurückgefallen“, bilanziert Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. „Es ist besorgniserregend, dass unter den 14 Neu- bzw. Wiederöffnungen von Apotheken nur vier echte Existenzgründungen zu finden waren. Wir müssen daher dringend Rezepte entwickeln, um jungen Apothekerinnen und Apothekern den Weg in die Selbstständigkeit zu ebnen“, so die Präsidentin. Die demographische Entwicklung bezeichnet sie als „tickende Zeitbombe“: „Denn zwei Drittel unserer Apothekenleiterinnen und Apothekenleiter sind über 50 Jahre alt.“