4. AMTS-Symposium der AKWL:

86 frisch gebackene AMTS-Manager ausgezeichnet

(Münster, 4. November 2014) Feierstunde auf dem PharmaCampus zum 4. AMTS-Symposium: 86 frisch gebackene AMTS-Manager und Vertreter von 38 AMTS-qualifizierten Apotheken haben ihre AMTS-Zertifikate aus den Händen von Professor Georg Hempel entgegengenommen. „Damit haben wir in vier Durchgängen insgesamt 330 AMTS-Manager ausgebildet und 164 Apotheken eigens für die zukunftsweisende Aufgabe der Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit qualifiziert“, lobte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening in ihrer Eröffnungsansprache die engagierten Apothekerinnen und Apotheker. Das Projekt biete eine gute Möglichkeit, den Beruf weiterzuentwickeln.

Dies bestätigte auch Georg Hempel, der als Pharmazieprofessor der Uni Münster das Projekt gemeinsam mit der Apothekerkammer Westfalen-Lippe aus der Taufe gehoben und in die Praxis umgesetzt hat. AMTS sei eine Möglichkeit, „die heilberufliche Rolle der Apotheker und ihre Kompetenzen als Arzneimittel-Spezialisten zu stärken“, so Hempel, der offensiv klar machte, dass er hier auch den Konflikt mit den Ärzten nicht scheut: „Während unsere Absolventen der Pharmazie sich mit durchschnittlich 500 Arzneistoffen auskennen, kommen Ärzte meistens mit 30 Arzneistoffen aus.“

In die Theorie von AMTS führte Dr. Oliver Schwalbe ein, Leiter der Abteilung Fort- und Ausbildung bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und dort zuständige Kraft für den Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit: „AMTS ist die Gesamtheit der Maßnahmen zur Gewährleistung eines optimalen Medikationsprozesses mit dem Ziel, Medikationsfehler und damit vermeidbare Risiken für den Patienten bei der Arzneimitteltherapie zu verringern“, betonte der Pharmazeut. „Es geht also um mehr als nur das Medikationsmanagement, das fälschlicherweise immer wieder mit AMTS gleichgesetzt wird.“

Wie AMTS in der Praxis funktionieren kann, zeigten die „frisch gebackenen“ AMTS-Managerinnen Elisabeth Pfister (Allgäu-Apotheke, Bad Grönenbach) und Martina Rose (Brunnen-Apotheke, Freiburg) anhand ihrer durchgeführten Medikationsanalysen. Hier konnten viele arzneimittelbezogene Probleme wie zum Beispiel ein zu langer Dosierungsintervall bei einem wirkstoffhaltigen Pflaster zur Behandlung der Alzheimer-Demenz gelöst werden.

Einen Einblick in die „Pharmakotherapie in der Pädiatrie“ gewährte Professorin Stephanie Läer von der Universität Düsseldorf. Obwohl die Datenlage in den allermeisten Fällen bei den „kleinen Patienten“ nicht optimal ist, sollte dennoch in die Entscheidungsfindung immer die beste verfügbare Evidenz einfließen. Hier ist der Apotheker vor allem auch in der Selbstmedikation gefordert. Am Beispiel des Durchfalls bei Kindern führte Läer vor, wie eine evidenzbasierte Beratung aussehen sollte.

So funktioniert das Apo-AMTS-Konzept aus Westfalen-Lippe:
Das gemeinsam von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und der Uni Münster in die Praxis umgesetzte Konzept beinhaltet eine Basis-Schulung, drei Seminare zur Umsetzung des Medikationsmanagements und einen praktischen Teil mit fünf individuellen Medikationsüberprüfungen in der Apotheke, deren Ergebnisse wissenschaftlich evaluiert werden. Das Symposium bildet den Abschluss der AMTS-Ausbildung. Für die komplexe Betreuung der Seminarteilnehmer finanziert die Apothekerkammer Westfalen-Lippe die Stelle einer AMTS-Dozentin (Isabel Waltering, PharmD), die an der Uni Münster angesiedelt ist.


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Beim 4. AMTS-Symposium wurden 86 neue AMTS-Manager ausgezeichnet. Foto: AKWL/Sokolowski

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Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening beglückwünschte die frisch gebackenen AMTS-Manager.

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Professorin Stephanie Läer referierte beim AMTS-Symposium der AKWL über Pharmakotherapie in der Pädiatrie.

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