Klein-Schmeink absolviert ganztägiges Apothekenpraktikum in Reken
(Münster, 5. September 2014) Am Mittwoch wurde Gabriele Regina Overwiening mit großer Mehrheit als Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe wiedergewählt. Am Morgen danach war die Apothekerin bereits schon wieder für ihre Kammer im Einsatz: Die münsterische Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/Die Grünen) war Donnerstag zu Gast in Reken und absolvierte dort ein ganztägiges Apothekenpraktikum.
Auf Klein-Schmeink, die seit 2009 im Gesundheitsausschuss des Bundestages vertreten ist und die seit 2013 als gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion fungiert, wartete ein randvolles Tagesprogramm: Zunächst wurde mit Unterstützung der Kammerpräsidentin eine Salbe angerührt, danach dann Vitamin-C-Kapseln hergestellt und anschließend Plausibilitätsprüfungen begutachtet.
Beim Messen des Blutzuckers und des Blutdrucks schlüpfte die Grünen-Politikerin dann in die Rolle des Kunden. Gleiches galt für einen ausführlichen Blick auf das Thema Arzneimittelfestbeträge. Overwiening und Klein-Schmeink waren sich einig, dass sich permanent ändernde Zuzahlungen immer wieder für Irritationen bei den Kunden und Patienten führen. „Wir Apothekerinnen und Apotheker müssen es den Patienten erklären, die ihren Unmut zuerst bei uns abladen. Und uns bleibt damit noch weniger Zeit für die eigentlichen pharmazeutischen Aufgaben.“
Overwiening verdeutlichte Klein-Schmeink auch an einigen Beispielen aus der Apothekenpraxis , wie durch die Intervention des Apothekers die Arzneimitteltherapiesicherheit gesteigert wird. Wenn das Apotheken-Team Doppelverordnungen oder unerwünschte Wechselwirkungen aufdeckt, profitiert davon nicht nur der Patient, sondern das gesamte Gesundheitssystem. „Jeder kann sich leicht ausrechnen, wie teuer es ist, wenn als Folge einer unerwünschten Interaktion oder einer Arzneimittelunverträglichkeit eine stationäre Behandlung erforderlich wird“, so die Kammerpräsidentin. Sie machte deutlich: „AMTS muss und wird sich als zentrale Aufgabe für alle Apotheken entwickeln.“ Es könne nicht sein, dass sich auf diesem Feld beispielsweise externe Berater profilierten und so dem Gesundheitssystem unverzichtbare Ressourcen entzögen.
Der Wert der wohnortnahen Versorgung
Nach der Mittagspause wechselten Overwiening und ihre „Praktikantin“ dann den Arbeitsplatz: Im kleinen Ortsteil Maria Veen, der nur etwa 2.200 Einwohner zählt, verdeutlichte die Kammerpräsidentin der Bundestagsabgeordneten den besonderen Wert der wohnortnahen Versorgung durch die Apotheke. „Auch bzw. gerade wenn in kleinen Städten oder Stadtteilen Teile der übrigen Gesundheitsversorgung wegbrechen, ist es wichtig, dass die Vor-Ort-Versorgung durch die Apotheke gesichert bleibt“, waren sich Overwiening und Klein-Schmeink einig.
Die Haltung der Grünen zum Fremd- und Mehrbesitzverbot, die Diskussion um die Entlassung der „Pille danach“ aus der Verschreibungspflicht und mögliche Strategien, um das Gesundheitssystem zukunfts- und demographiefest zu machen, waren Diskussionsthemen , mit denen Klein-Schmeink ihr Apothekenpraktikum abrundete.
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