Wohnortnahe PTA-Ausbildung vor dem Aus
(Münster, 11. Juli 2014) Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe wertet die Schließung der PTA-Schule in Hagen als „Weckruf“ für die NRW-Landesregierung. Diese hatte nach vielen Jahrzehnten der Unterstützung die Fördermittel für alle PTA-Schulen in NRW gestrichen. In der Folge wurde bereits die PTA-Schule in Minden geschlossen, jetzt folgt der Standort Hagen.
„Noch ist es Zeit, die aus unserer Sicht unverantwortliche Entscheidung, sich aus der Förderung der PTA-Schulen zu verabschieden, zu korrigieren“, sagt Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe erwartet von der Landesregierung, dass sie ihr eigenes Wahlversprechen, eine kostenfreie Ausbildung von der Kita bis zur Uni zu ermöglichen, auch einhält. Es sei schlichtweg nicht vermittelbar, dass angehende Apotheker an der Universität kostenlos studieren könnten, die Assistentinnen für ihre Ausbildung jedoch tief in die Tasche greifen müssten, so Overwiening.
1.500 junge Menschen, über 95 Prozent von ihnen weiblich und viele mit Migrations-hintergrund, wurden in Hagen seit 1970 zu Pharmazeutisch-Technischen Assistenten (PTA) ausgebildet. Fast alle fanden anschließend einen wohnortnahen Arbeitsplatz, in Apotheken, aber auch bei Krankenkassen, im pharmazeutischen Großhandel, in der Verwaltung, an Hochschulen oder in Drogeriemärkten.