Apotheken überprüfen die Medizinschränke ihrer Kunden
(Münster, 25. September 2007) „Notfall Medizinschrank - Machen Sie den Check in Ihrer Apotheke." Unter diesem Motto überprüfen vom 8. bis 13. Oktober 2007 die Apotheken in Westfalen-Lippe die Arzneimittelvorräte ihrer Kunden. „Die jährliche Routine-Kontrolle des Medizinschranks ist noch nicht für jeden selbstverständlich. Das wollen wir mit unserer Aktionswoche ändern. Denn im Notfall sollten alle wichtigen Arzneimittel griffbereit und einsatzfähig sein", sagt Apotheker Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
Frage: Wie läuft die Aktionswoche genau ab?
Apotheker Hans-Günter Friese: In der Zeit vom 8. bis zum 13. Oktober sollten Sie einfach mit dem Medizinschrank bzw. mit dessen Inhalt in die Apotheke Ihres Vertrauens kommen. Das Apothekenteam kontrolliert den mitgebrachten Inhalt, sortiert Unbrauchbares aus und gibt Empfehlungen für fehlende Arzneimittel. Falls in Ihrem Medizinschrank gähnende Leere herrscht ist dies auch kein Problem. Wir informieren dann über die aus unserer Sicht erforderliche Grundausstattung.
Frage: Apropos Grundausstattung: Welche Medikamente, Verbandstoffe und Adressen sollten denn für den Notfall vorrätig gehalten werden?
Apotheker Hans-Günter Friese: Damit man für die gängigsten häuslichen Notfälle gerüstet ist, sollte die Hausapotheke unter anderem ein Schmerzmittel, Mittel gegen einfache Erkältungskrankheiten, Verdauungsprobleme, Allergien oder Insektenstiche, ein Wunddesinfektionsmittel sowie eine Salbe gegen Prellungen enthalten. Außerdem sollten im Notfall Verbandmaterial wie Kompressen oder elastische Binden griffbereit sein. Unverzichtbar ist auch eine Liste der wichtigsten Notrufnummern und eine Erste-Hilfe-Anleitung.
Frage: Hinzu kommen auch noch individuell benötigte Arzneimittel?
Apotheker Hans-Günter Friese: Was man wirklich braucht, hängt natürlich von den Lebensumständen ab. Familien mit kleinen Kindern brauchen andere Arzneimittel als sportbegeisterte Singles oder als chronisch kranke Menschen wie Asthmatiker und Diabetiker. Deshalb sollte man sich die Hausapotheke individuell zusammenstellen lassen.
Frage: Was geschieht genau bei der Überprüfung in der Apotheke?
Apotheker Hans-Günter Friese: Die Apothekenmitarbeiter sehen sich genau die Haltbarkeitsdaten der vorhandenen Medikamente an. Hier gilt die Regel: Sobald das Haltbarkeitsdatum überschritten ist, sollte man die Arzneimittel nicht mehr verwenden - auch wenn sie äußerlich einwandfrei erscheinen. Darüber hinaus können wir nach individuellem Wunsch auch Einnahmehinweise zu den Arzneimitteln geben, Aufbrauchfristen erläutern oder verschiedene Arzneimittel auf mögliche Wechselwirkungen prüfen. Zwei wichtige Tipps aus der Praxis: Sie sollten alle Medikamente in ihrer Originalverpackung einschließlich Beipackzettel aufbewahren und auf die Packung schreiben, wann sie das Arzneimittel zum ersten Mal eingesetzt haben. Falls einmal ein Beipackzettel verloren gehen sollte, fragen Sie bitte in der Apotheke nach. Wir geben Ihnen alle gewünschten Informationen.
Frage: Was muss ich noch beachten, wenn der Medizinschrank wieder gut gefüllt ist?
Apotheker Hans-Günter Friese: Arzneimittel sollten vor Hitze und Feuchtigkeit geschützt werden. Daher gehört die Hausapotheke nicht ins Badezimmer, sondern an einen kühlen und trockenen Ort". Wichtig ist auch die sichere Aufbewahrung. Schließen Sie bitte Ihre Hausapotheke ab oder bringen Sie sie an einem für Kinderhände unerreichbaren Ort an.