Kamen und Fröndenberg als Modellstädte für die diskrete Beratung
(Münster, 25. September 2007) Die Apotheken in den beiden westfälischen Städten Kamen und Fröndenberg haben jetzt im Rahmen eines Modellversuchs der Apothekerkammer Westfalen-Lippe die vertrauliche Beratung ihrer Kunden und Patienten intensiviert. Rote Bodenaufkleber, Aufsteller und Deckenaufhänger signalisieren in den Apotheken beider Städte so genannte Diskretionszonen. Den Medien wurden die Aktivitäten am heutigen Dienstag bei zwei Pressegesprächen in den beteiligten Städten vorgestellt.
„Damit bauen wir Apotheker unser Angebot aus, vertrauliche Beratungsgespräche zu gewährleisten. So wird unsere heilberufliche Ausrichtung für jeden Bürger erlebbar. Dies ist unser Selbstverständnis als freie und unabhängige Heilberufler", erläutert der Fröndenberger Apotheker Hans-Günter Friese, in Personalunion auch Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
„In den beiden Städten Fröndenberg und Kamen haben wir im Rahmen unseres kleinen Modellversuchs aufgezeigt, wie in den Apotheken mit ganz einfachen Mitteln noch mehr Vertraulichkeit hergestellt werden kann", ergänzt Margarate Tautges, Apothekerin aus Kamen und zugleich Vorstandsmitglieder der Apothekerkammer. Dies sei aber nur ein Weg zum Ziel: „Wie ein Höchstmaß an vertraulicher Beratung gewährleistet werden kann, liegt in der Hand jedes einzelnen Apothekenleiters und hängt auch von den räumlichen Gegebenheiten ab", sagt Tautges. So habe eine große Apotheke mit mehreren Handverkaufstischen und Beratungsecken andere Möglichkeiten als eine kleinere Apotheke.
Neben Bodenaufklebern, die um Abstand bitten, sind zum Beispiel auch eingelassene Leuchten in den Fußboden, versetzte Handverkaufstische oder Schallschutzwände zwischen den einzelnen Stehplätzen am Handverkaufstisch denkbar. An der Bereitschaft der Kunden, die Diskretionszonen zu akzeptieren, zweifeln die Apotheker in Fröndenberg und in Kamen nicht. „Wir schaffen ja keine neue, vielleicht sogar befremdliche Situation, sondern wir demonstrieren unseren Kunden und Patienten mit akzeptierten Signalen, dass wir Rücksicht auf ihre Privat- und Vertrauenssphäre nehmen", so Friese. Er ermuntert die Bürger zugleich, bei der Beratung Diskretion einzufordern: „Für bestimmte Beratungsgespräche können auch Termine vereinbart werden. Apotheken verfügen dazu über Beratungsräume, abgetrennt von den normalen Handverkaufstischen."
In einem weiteren Schritt werden im Rahmen einer konzertierten Aktion der Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe alle 4.800 Apotheken in Nordrhein-Westfalen mit einem Satz Bodenaufkleber für die diskrete Beratung ausgestattet.