Kammer zeichnet 84 AMTS-Manager und 50 AMTS-Ausbildungsapotheken aus
(Münster, 10. Juni 2013) Sie haben die Basis-Schulung überstanden, die aufwändigen Aufbauseminare durchlaufen und zeitintensive Medikationsmanagements mit Patienten durchgeführt. Patienten wurden dafür begeistert und auch so mancher Arzt vom Sinn und Zweck des „Apo-AMTS“ überzeugt. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und von Isabell Waltering (AMTS-Dozentin an der Universität Münster) überprüft und korrigiert. Seit Sonntag halten 84 Apothekerinnen und Apotheker aus 50 Apotheken ihr AMTS-Zertifikat der Apothekerkammer Westfalen-Lippe in Händen.
Das Kürzel „AMTS“ steht für Arzneimitteltherapiesicherheit. „AMTS ist als ein Prozess zu verstehen, der die die sichere Anwendung von Arzneimitteln, die Begleitung der Therapie und die Vermeidung von Wechselwirkungen umfasst“, erläutert Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Eigens entworfene Logos, Aufkleber für Apotheken sowie Kundenflyer weisen auch öffentlichkeitswirksam auf die besondere Qualifikation der ersten 84 zertifizierten Pharmazeutinnen und Pharmazeuten der AKWL hin.
Die Ausrichtung auf AMTS zeige die Zukunftsorientierung der Kolleginnen und Kollegen, so Overwiening. Sie zitierte im Rahmen des ersten AMTS-Symposiums Willy Brandt: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist sie zu gestalten“, sagte Overwiening und sprach die rund 150 Gäste im großen Hörsaal des Pharmazeutischen Institut in Münster direkt an: Vielen Dank, dass Sie diese Zukunft so aktiv mitgestalten.“ Gerade in Zeiten, in denen viele Akteure im Gesundheitssystem meinen, etwas zu diesem Thema leisten zu können oder zu müssen, sei es wichtig, dass die Apothekerschaft eine Vorreiterrolle übernehme: „Das Konzept heißt ,Apo-AMTS. Damit ist die Frage beantwortet, wer die Lotsenfunktion im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit innehat.“
Vor der feierlichen Übergabe der Zertifikate standen AMTS-Praxisbeispiele im Mittelpunkt des Symposiums: Vier „frischgebackene“ AMTS-Manager stellten Patientenfälle vor, bei denen sie ein Medikationsmanagement durchgeführt haben. Sie zeigten mögliche Fallstricke auf und belegten einmal mehr, dass Apothekerinnen und Apotheker keine Schubladenzieher sind, sondern mit ihrem Fachwissen und einem ausgefeilten Medikationsmanagement selbst solchen Wechselwirkungen auf die Spur kommen können, die unter normalen Umständen schwer zu erkennen sind.
„Unser Apo-AMTS hat sich binnen kürzester Zeit als Erfolgsmodell erwiesen“, resümierte abschließend Kammerpräsidentin Overwiening angesichts der vielen zufriedenen Teilnehmer und freute sich, „dass selbst Apothekerinnen und Apotheker aus Hamburg und Nordrhein am Konzept teilnehmen:“ Ein „Get together“ rundete die Veranstaltung schließlich ab – wobei auch hier die eigenen Erfahrungen, Tipps und Hilfe zum AMTS im Mittelpunkt standen.
Zum Hintergrund:
Ziel des Ausbildungsapothekenkonzepts ist es, Pharmazeuten/innen im Praktikum sowohl eine qualitativ hochwertige Ausbildung als auch eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) zu ermöglichen. Bereits approbierte Apothekerinnen und Apotheker werden miteinbezogen.
Aktuelle Studien zeigen dass nur etwas mehr als 50 Prozent der verordneten Medikamente sachgemäß und regelmäßig eingenommen werden. Patienten mit hoher Therapietreue werden schneller gesund bzw. seltener ins Krankenhaus überwiesen. Hier setzt Apo-AMTS an – mit besonders gut ausgebildete Apothekern und einem engen Miteinander mit den Ärzten und Patienten.
Das Ausbildungsapothekenkonzept ist eine Ausbildungs- und Forschungskooperation der Universitäten Münster, Bonn und Düsseldorf mit der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Ausführliche Informationen zum Konzept gibt’s im Netz unter www.ausbildungsapotheke.de
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