Am 1. Dezember ist Weltaidstag

Apotheker klären über Wechselwirkungen bei HIV auf

(Münster, 29. November 2007) Menschen mit einer HIV-Infektion oder AIDS sollten sich in der Apotheke über mögliche Wechselwirkungen ihrer Medikamente informieren. Etwa die Hälfte aller HIV-Positiven nimmt neben den verordneten Arzneimitteln auch rezeptfreie Arznei- oder Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Weil diese die Wirksamkeit der HIV-Medikamente beeinflussen können, ist es wichtig, Details der Wechselwirkungen zu kennen.

„Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Auch einige Medikamente der Selbstmedikation können die Wirkung der HIV-Medikamente abschwächen und sollten deshalb nicht eingenommen werden", erläutert Apotheker Hans-Günter Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Die Mechanismen der Wechselwirkungen sind komplex. Unter anderem können rezeptfreie Arzneimittel mit Sonnenhut, Knoblauch oder Johanniskraut zu einem Wirkungsverlust des HIV-Medikaments führen. Zudem können die Medikamente gegen die HIV-Infektion die Wirkung anderer Arzneimittel stören, zum Beispiel die der Antibabypille.

„Nur wenn der Apotheker von allen eingenommenen Arznei- oder Nahrungsergänzungsmitteln weiß, kann er mögliche Wechselwirkungen erkennen und individuelle Lösungen finden. Idealerweise nutzen Menschen mit einer HIV-Infektion oder AIDS deshalb den kostenlosen Service einer wohnortnahen Hausapotheke", sagt Apotheker Hans-Günter Friese. Abgetrennte Beratungszimmer ermöglichen eine diskrete Beratung. Er betont: „Werbeversprechen sind nicht immer realis-tisch. Das gilt besonders für Nahrungsergänzungsmittel, die im Internet bewor-ben werden. Deshalb sollten sich Patienten in der Apotheke informieren."

Informationen zu Wechselwirkungen mit HIV-Medikamenten finden Sie im Internet unter: http://www.hiv-wechselwirkungen.de