NRW-Apotheker überreichen Ministerin Steffens über 14.000 Unterschriften
(Düsseldorf, 22. Oktober 2012) Mehr als 14.000 Unterschriften übergaben die Präsidenten und Vorsitzenden der Apothekerorganisationen NRW heute ihrer Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens. Die Unterzeichner fordern die Landesregierung nachdrücklich auf, sich für eine angemessene Vergütung der Apotheken einzusetzen.
Die exakt 14.799 Unterschriften stammen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Apotheken im bevölkerungsreichsten Bundesland – von angestellten Apotheker/innen, Pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und von Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten. „Wir erfüllen mit der Arzneimittelversorgung einen gesetzlichen Auftrag. Dafür brauchen wir eine nachhaltige Finanzierung in Form einer angemessenen Vergütung“, lautet der Appell an die Landesregierung.
Obwohl die apothekerliche Vergütung primär Aufgabe der Bundesregierung sei, wenden sich die Apotheker mit ihrem Anliegen auch an die Landesregierung: „Unsere Gesundheitsministerin hat in den letzten Jahren immer wieder verdeutlicht, welch ein wichtiges Anliegen ihr eine wohnortnahe, sichere und kompetente Arzneimittelversorgung durch die Apotheke im Quartier ist“, so Gabriele Regina Overwiening (Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe) und Lutz Engelen (Präsident der Apothekerkammer Nordrhein). „Wenn Apotheken aber nicht mehr kostendeckend geführt werden können, gefährdet dies die Versorgung – insbesondere auf dem Lande und in strukturschwachen Stadtteilen.“
Die von der Bundesregierung beschlossene Honoraranpassung – die erste nach neun Jahren – von etwa drei Prozent bewerten die NRW-Apotheker als völlig unzureichend: „Allein durch die Inflation sind unsere Kosten von 2004 bis 2011 um 14,4 Prozent gestiegen, die Lohnkosten insgesamt sogar um 28 Prozent“, erläutern Dr. Klaus Michels (Vorsitzender Apothekerverband Westfalen-Lippe) und Thomas Preis (Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein). Apotheke heute bedeute die heilberufliche Tätigkeit zu den Kosten von 2012 mit dem Honorar von 2004 zu führen.
Gerade in einer immer älter werdenden Gesellschaft sei ein flächendeckendes Netz wohnortnaher, unabhängiger Apotheken kein Luxus, sondern ein unverzichtbarer Eckpfeiler im Gesundheitswesen. „Wir setzen daher auch weiterhin auf die tatkräftige Unterstützung unserer Landesregierung“, so die Vertreter der Kammern und Verbände.
Die Apotheken in Nordrhein-Westfalen
Die ca. 4.600 Apotheken in NRW garantieren eine sichere, schnelle und kostengünstige Versorgung mit Arzneimitteln. Im bevölkerungsreichsten Bundesland suchen mehr als 800.000 Kunden und Patienten Tag für Tag eine Apotheke auf. Nacht für Nacht nutzen etwa 4.000 Menschen den Notdienst ihrer Bereitschaftsapotheke. Etwa 60.000-mal täglich bringen Apotheken Tabletten, Zäpfchen und andere Medikamente bis an das häusliche Krankenbett.
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