Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe fällt auf niedrigsten Stand seit 1984
(Münster, 9. Oktober 2012) Die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe sinkt weiter: Sie wird binnen nur eines Jahres von 2.184 auf 2.140 fallen, kündigte heute Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe an.
Schon in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 standen 43 Schließungen lediglich 13 Neueröffnungen gegenüber. „Diese alarmierende Entwicklung wird sich im vierten Quartal dieses Jahr fortsetzen“, berichtet Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Bis zum Jahresende wurden der Kammer bereits 21 weitere Schließungen bei nur sieben Neueröffnungen gemeldet.
„Mit nur noch 2.140 Apotheken fallen wir auf den niedrigsten Wert seit dem Jahr 1984“, so die Kammerpräsidentin. „Einen derartigen Einbruch hat es noch nie gegeben. Es zeigt sich, dass die einseitige Sparpolitik der Bundesregierung insbesondere viele kleine Apotheken ins Abseits gestellt hat.“
In der Gesamtzahl von 2.140 Apotheken sind 417 Standorte enthalten, an denen Apotheken als Filialen geführt werden. „Das heißt im Klartext: Es gibt nur noch 1.723 selbständige Apothekerinnen und Apotheker in unserem Landesteil“, so Overwiening. Das wiederum sei der niedrigste Wert seit 1976.
Die Kammerpräsidentin befürchtet, dass sich dieser Trend fortsetzen wird: Die Bundesregierung habe leider die Chance verpasst, in Zeiten von Milliardenüberschüssen der Krankenkassen das apothekerliche Honorar an die Realitäten anzupassen: „Drei bis fünf Prozent mehr Honorar sind nach neun Nullrunden völlig unzureichend und fangen nicht einmal ein Drittel unserer Kostensteigerungen auf.“
Besonders augenfällig ist der Rückgang in der Stadt Herne, in der in diesem Jahr vier von 40 Apotheken schließen mussten. Einzig die stark wachsende Stadt Münster scheint derzeit dem Trend zu trotzen – mit aktuell 100 Apotheken (Vorjahr: 99).