Gemeinsamer Appell: Es geht um über 30.000 wohnortnahe Arbeitsplätze
(Münster/Düsseldorf, 10. September 2012) Die Apothekerkammern und Apothekerverbände in Nordrhein-Westfalen sammeln in dieser Woche Unterschriften für eine gerechte Honorierung. An der Aktion sollen sich möglichst viele der insgesamt 4.600 Apotheken-Teams im bevölkerungsreichsten Bundesland beteiligen. Die Unterschriften sollen dann Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Gesundheitsministerin Barbara Steffens überreicht werden. Man wisse, wie wichtig der Landesregierung eine quartiersnahe Arzneimittelversorgung der Patienten sei. Daher solle sich auch die Landesregierung "mit uns dafür einzusetzen, dass die Vergütung des Versorgungsauftrages der Apotheken nachhaltig nachgebessert wird", heißt es in dem Appell.
"Wir erfüllen mit der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung einen gesetzlichen Auftrag, den wir auch weiterhin erfüllen möchten. Hierzu gehört eine angemessene politische Wertschätzung und angemessene finanzielle Honorierung", ist dem Aufruf an die Landesregierung zu entnehmen, die Verbandsvorsitzenden Dr. Klaus Michels und Thomas Preis sowie die Kammerpräsidenten Gabriele Regina Overwiening und Lutz Engelen unterzeichnet haben. "Unsere berechtigte Forderung nach Anpassung unserer Apothekenhonorierung von 8,10 Euro auf 9,14 Euro entspricht einer Erhöhung um 13 Prozent und bleibt damit hinter dem Inflationsausgleich zurück.
Durch die drastischen Sparmaßnahmen der letzten Jahre geraten immer mehr Apotheken in die roten Zahlen und müssen schließen. Allein in Nordrhein-Westfalen stünden dadurch mittelfristig über 30.000 wohnortnahe Arbeitsplätze auf dem Spiel. In beiden Landesteilen ist die Apothekenzahl seit Jahren rückläufig. In Nordrhein wurde inzwischen der niedrigste Wert seit zehn Jahren erreicht. Die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe ist sogar auf den Stand von 1986 gesunken.