Apotheken in Westfalen-Lippe stellen mehr als 1,5 Millionen Rezepturen her
(Münster, 20. August 2012) Im Jahr 2011 haben die 2.165 Apotheken in Westfalen-Lippe weit mehr als 1,5 Millionen Rezepturen hergestellt. Das ermittelte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) per Auswertung von Verordnungen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Der Großteil der maßgefertigten Medikamente entfiel auf so genannte allgemeine Rezepturen (1,1 Millionen) und die Anfertigung von Methadon-Zubereitungen für die Heroinersatztherapie (466.000). Jede Apotheke kann allgemeine Rezepturen herstellen. Davon abgegrenzt werden Spezialrezepturen, die in spezialisierten Apotheken und Herstellungsbetrieben angefertigt werden.
„Die westfälisch-lippischen Apotheken haben aber noch deutlich mehr als diese Menge an Rezepturen hergestellt", sagt Gabriele Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Über die tatsächliche Anzahl können wir spekulieren, genaue Daten liegen uns aber nicht vor." Denn Rezepturen, die nicht auf Rezept der Gesetzlichen Krankenkassen verordnet wurden, sind in den DAPI-Zahlen nicht erfasst. Dazu gehören beispielsweise Rezepturen für Privatversicherte oder Präparate, die auf Patientenwunsch angefertigt wurden. Auch die Anfertigungen von Spezialrezepturen wie Krebsmedikamente oder individuell hergestellte Ernährungslösungen, sind in den Zahlen nicht enthalten.
„Apotheken stellen Rezepturen her, weil die Patienten sie brauchen. Das ist kein Luxus, sondern schlicht eine Notwendigkeit - zum Beispiel wenn ein herzkrankes Kind ein Medikament in einer Dosis braucht, für die es kein industrielles Fertigarzneimittel gibt", erläutert Overwiening. „Aber das Honorar für die Rezepturherstellung deckt seit Jahren nicht annähernd die Kosten, die in der Apotheke entstehen. Zudem sind die Anforderungen an die Rezepturherstellung durch die neue Apotheken-betriebsordnung weiter gestiegen. Es ist deshalb überfällig, dass diese apothekerliche Leistung gerecht vergütet wird."