PTA - ein Beruf mit Zukunft
(Münster, 29. Februar 2012) Berufe gibt es viele, Ausbildungsplätze nicht ganz so viele. „Ausbildungen inklusive einer faktischen Jobgarantie kann man mit der Lupe suchen“, sagt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und wirbt für den Beruf der Pharmazeutisch-Technischen Angestellten – kurz PTA: „Schließlich sind PTA neben den studierten Apothekern die einzigen, die Arzneimittel an die Patienten in der Apotheke abgeben dürfen.“ Deshalb hat Overwiening keinen Zweifel: „PTA ist ein Job mit Zukunft.“
Apropos Jobgarantie: Alle Absolventinnen des laufenden Jahres haben inzwischen eine Festanstellung in einer Apotheke erhalten. Voraussetzung für den Besuch einer PTA-Lehranstalt ist ein Realschulabschluss oder ein vergleichbarer anderer Bildungsabschluss. Der zweijährige Lehrgang umfasst theoretische und praktische Unterrichtsfächer und spiegelt die enorme Vielfalt des Berufsbildes wider: „Auf dem Lehrplan stehen Arzneimittelkunde, Arzneimittelherstellung, Botanik, Ernährungslehre, ebenso wie allgemeine und pharmazeutische Chemie aber auch Gift-, Gesetzeskunde“, erläutert Overwiening. In der Ferienzeit vermittelt ein vierwöchiges Praktikum in der Apotheke, die sogenannte Famulatur, erste Einblicke in den Betrieb und pharmazeutische Tätigkeiten. „Auf die zwei Jahre in der PTA-Lehranstalt folgt ein sechsmonatiges – bezahltes – Praktikum in der Apotheke. Vor dem Praktikum legen die angehenden PTA eine schriftliche, eine mündliche und eine praktische Prüfung ab. Nach dem Praktikum gibt es dann noch eine weitere mündliche Prüfung“, sagt Overwiening.
Schwerpunkt: Beratung, Herstellung und Abgabe von Arzneimitteln
Der Beruf der PTA wurde Ende der sechziger Jahre geschaffen, um dem Apotheker eine gut ausgebildete Fachkraft zur Seite zu stellen. „Man hat den Beruf daher von Anfang an so angelegt, dass die PTA unter Aufsicht des Apothekers pharmazeutische Tätigkeiten ausführen kann“, erklärt Overwiening. So gibt die PTA Arzneimittel ab und informiert über deren richtige Anwendung. Darüber hinaus übernimmt die PTA alle anfallenden Arbeiten im Labor, prüft die Ausgangsstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln in der Apotheke, fertigt individuelle Rezepturen für Kunden und Patienten oder prüft die Qualität von Fertigarzneimitteln. Zum Aufgabengebiet gehört auch die Beratung zu apothekenüblichen Waren: PTA kennen sich mit Krankenpflegeartikeln, Verbandstoffen und diätetischen Lebensmitteln aus.
Flexibilität im Job
Die meisten PTA arbeiten zwar in der öffentlichen Apotheke. Bundesweit sind in den Apotheken etwa 50.000 PTA im Einsatz, allein in Westfalen-Lippe sind es über 6.000. „Die Ausbildung qualifiziert aber auch für Tätigkeiten in anderen Bereichen des Gesundheitswesens“, stellt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening heraus. Neben der Krankenhausapotheke gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten in der pharmazeutischen Industrie, z. B. bei der Entwicklung oder Herstellung von Arzneimitteln, in Behörden (z. B. Gesundheitsämtern) und Untersuchungslaboratorien. Ein gutes Argument für den PTA-Beruf, der nahezu ausschließlich von Frauen ausgeübt wird, bildet die enorme Flexibilität: „PTA sind gerade auch als Teilzeitkräfte im Apothekenteam gefragt. Somit lassen sich Familie und Beruf oft genug miteinander verbinden. Und auch ein beruflicher Wiedereinstieg nach der Familienpause ist in der Apotheke meist problemlos möglich.“
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