Beitrag zur Energiewende

Kammer läuft mit Öko-Strom

(Münster, 13. Mai 2011) Münster (11. Mai 2011). Das Engagement für ökologisch wertvolle Projekte bedingt nicht zwangsläufig ein finanzielles Himmelfahrtskommando für die Beteiligten. Dass auch im Kleinen Beiträge zur Energiewende möglich sind, beweist nun die Apothekerkammer Westfalen-Lippe: Die am Aasee ansässige Standesvertretung hat ihren Vertrag bei den Stadtwerken Münster auf den Tarif „Münster Natürlich“ umgestellt und bezieht damit Strom aus regenerativen Energien. „Und das zu den gleichen Konditionen wie im alten Tarifmodell“, betont Anja Gudorf, Kammer-Mitarbeiterin und verantwortlich für das Projekt „Ökoprofit“. Die Tarifumstellung ist Teil dieses Konzeptes, mit dem die Kammer durch Schonung natürlicher Ressourcen die Betriebskosten nachhaltig senken will.
 
„Zugegeben – auf Ökostrom umzustellen, ist nicht gerade revolutionär“, sagt Kammer-Geschäftsführer Dr. Andreas Walter, der die Umstellung des Tarifs angestoßen hat, „doch hinter der Umstellung steckt mehr als nur ein neuer Tarif.“ Denn: Pro verbrauchter Kilowattstunde zahlt die Apothekerkammer einen geringen Betrag, der direkt in den Bau neuer Anlagen zur ökologischen Stromerzeugung in der Region investiert wird; die Stadtwerke legen die gleiche Summe obendrauf. Dabei bleibt der maximale Investitionsbetrag jedoch überschaubar und „wird bei 200 Euro pro Jahr gedeckelt“, wie Wilhelm Bassenhoff von den Stadtwerken betont. Dies ist wichtig für die Apothekerkammer: „Schließlich werden wir von unseren Mitgliedern finanziert“, sagt Dr. Walter und stellt unmissverständlich klar, dass „man besonders in Zeiten, in denen die wirtschaftliche Lage für Apotheken so hart ist wie selten zuvor, nicht einfach jede Menge Geld in Ökoprojekte investieren kann – auch nicht zugunsten eines reinen Ökogewissens.“ Gemeinsam mit Anja Gudorf nahm der Kammergeschäftsführer das Zertifikat des „Grüner Strom Label“ entgegen, mit dem das Umweltengagement honoriert wird. Schließlich steht die Aktion um den zertifizierten Ökostrom-Tarif stellvertretend für viele Möglichkeiten, sich für die Energiewende einzusetzen – auch ohne finanzielles Risiko.

Zum Thema:
Das Grüner Strom Label (GSL) kennzeichnet Ökostromprodukte mit hohem Umweltnutzen. Zentrales Kriterium der Zertifizierung ist, dass die Stromanbieter mit einem Teil der Kundengelder neue regenerative Anlagen fördern. So verändert sich Schritt für Schritt die Struktur der Energieerzeugung. Ein Modell mit sichtbarem Erfolg: Bisher konnten rund 730 Anlagen im Rahmen der GSL-Zertifizierung realisiert und mitfinanziert werden.


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Anja Gudorf, Dr. Andreas Walter von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe nahmen das Zertifikat "Grüner Strom Label" aus den Händen von Wilhelm Bassenhoff (Stadtwerke Münster) entgegen (von links). Foto: akwl/Sokolowski

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