Melanotan: Apothekerkammer warnt vor "Barbie-Droge" zur Hautbräunung
(Münster, 3. März 2011) Die im Internet als Wundermittel zur Hautbräunung beworbene „Barbie-Droge" Melanotan kann die Gesundheit massiv gefährden. Anlässlich eines besorgniserregenden Zwischenfalls warnen die Apotheker eindringlich vor der Anwendung dieser Substanz. Melanotan ist ein Abkömmling eines körpereigenen Hormons und wird auch zur Gewichtsreduktion, zur Steigerung der Libido und gegen Potenzstörungen angepriesen. Melanotan ist nicht als Arzneimittel zugelassen. Sein Vertrieb ist illegal.
„Leider nutzen skrupellose Geschäftemacher die menschlichen Sehnsüchte immer wieder schamlos aus", sagt Gabriele Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Vermeintliche Wundermittel bei dubiosen Internetversendern zu bestellen, kann gesundheits- und sogar lebensgefährlich sein. Wer sichere Arzneimit-tel mit seriöser Beratung will, ist bei seiner Apotheke vor Ort besser aufgehoben."
Bereits im Oktober letzten Jahres hatte die Bundesapothekerkammer öffentlich vor Melanotan gewarnt. Die Anwendung von Melanotan kann das Immun- und das Herz-Kreislauf-System schädigen. Gesundheitsprobleme wie Erbrechen, hoher Blutdruck und Rötungen im Gesicht können auftreten. Bereits bestehende Muttermale können sich verdunkeln, das erschwert die ärztliche Diagnose möglicherweise auftretender Entartungen. Einige Präparate sollen selbst unter die Haut gespritzt werden, was zu-sätzlich ein hohes Risiko für Infektionen birgt.
Das Giftinformationszentrum Nord (GIZ) berichtet derzeit von einer Patientin, die kürz-lich wegen Schmerzen im Bauchraum, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Erbrechen in ein niedersächsisches Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie hatte
sich offenbar 15 Milligramm Melanotan im Internet beschafft und unter die Haut gespritzt.