"Nacht- und Notdienst in Westfalen-Lippe in Gefahr"
(Münster, 19. August 2010)
Die Apotheker in Westfalen-Lippe beziehen zur aktuellen Gesundheitspolitik der Bundesregierung Stellung: „Anders als öffentlich behauptet, werden insbesondere die Apotheken massiv durch die Gesundheitsreform von Schwarz-Gelb belastet“, sagt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Damit ist der Nacht- und Notdienst, auch in Westfalen-Lippe, in Gefahr.“
Die von der Regierung auf Druck der Krankenkassen vorgesehenen Maßnahmen belasten die Apotheken einseitig mit insgesamt 500 Millionen Euro. „Nach 16 Gesundheitsreformen in den vergangenen 18 Jahren verfolgt leider auch die neue Bundesregierung einen alles andere als innovativen Ansatz: Bei den Leistungserbringern im Gesundheitswesen wird gekürzt, und die Patienten werden verstärkt zur Kasse gebeten", kritisiert Overwiening.
Heute entfallen gerade einmal zwei Prozent der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung auf die Apotheken, so Overwiening. „Wer die Apotheken kaputt spart, gefährdet die flächendeckende, wohnortnahe und sichere Arzneimittelversorgung sowie 147.000 Arbeitsplätze - ohne dass es dadurch auch nur ansatzweise gelingt, die Finanzlage der Kassen zu verbessern.
„Heute helfen wir im Nacht- und Notdienst mehr als 20.000 Patienten, auch an Wochenenden und an Feiertagen", sagt Apothekerin Gabriele Regina Overwiening. „Dieses Maß an Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit erwarten wir endlich auch von der Gesundheitspolitik." Daher klären die Apotheken in Westfalen-Lippe mit Aktionsplakaten und persönlichen Gesprächen ihre Kunden und Patienten über die Risiken und Nebenwirkungen der Gesundheitsreform auf.