Kopfläuse erkennen und behandeln

Lästige Gäste auf Haut und Haar

(Münster, 22. August 2023) Es kribbelt, es krabbelt, es juckt: Nach dem Schul- und KiTa-Start haben Kopfläuse schnell wieder Hochsaison. Wenn in der Familie Kopfläuse auftreten gilt: Ruhe bewahren und zügig und sorgfältig behandeln. Wie genau man die winzigen Plagegeister erkennt und wieder loswird, weiß Apothekerin Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Läuse zählen zur Gruppe der Insekten und werden durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen – und das ziemlich schnell. Wenn die Schule oder KiTa also darüber informiert, dass es Läuse in der Einrichtung gibt, sollte man bei allen Familienmitgliedern in jedem Fall genauer hinschauen, vor allem an den Stellen, die Läuse besonders gerne ansteuern: hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken.

Die Methode des Auskämmens bringt die Läuse und ihre Eier dann ans Licht. Dazu die Haare zunächst waschen und anschließend eine Pflegespülung auftragen. „Dann mit einem Nissenkamm vom Haaransatz aus Strähne für Strähne durchkämmen und den Kamm auf einem sauberen Tuch ausstreichen. Die Eier der Läuse, die sogenannten Nissen, kleben am Haaransatz“, sagt Overwiening.

Um die winzigen Plagegeister dann wieder vom Kopf herunterzubekommen, braucht es indes mehr als nur eine gründliche Haarwäsche und sorgfältiges Durchkämmen. „Dann muss ein spezielles Shampoo zum Einsatz kommen, das chemisch oder physikalisch wirkt“, erklärt Overwiening. Dabei müssen nicht zwingend Insektizide zum Einsatz kommen, weiß die Apothekerin: „Es stehen zum Beispiel ebenso Präparate mit Silikon-Öl zur Wahl oder auch pflanzliche Produkte.“ Außerdem gibt es vorbeugende Sprays, die man anwenden kann, wenn im Umfeld Läuse auftreten, man selbst aber noch keine hat: „Diese Sprays minimieren dann das Risiko eines Befalls“, führt Gabriele Regina Overwiening aus.

Welche Produkte für die individuellen Bedürfnisse am besten geeignet sind, dazu beraten die Teams in den Apotheken – ebenso wie zu der richtigen Anwendung, denn: „Mit nur einer Haarwäsche ist es nicht getan, nur mit einer wiederholten Anwendung werden wirklich alle Läuse erwischt“, so Overwiening.

Neben der Kopfhaut und den Haaren müssen bei Auftreten von Läusen aber auch andere „Behandlungen“ im Haushalt vorgenommen werden: Bettwäsche und Kleidung ebenso wie die Bezüge von Kissen sollten bei 60 Grad in die Waschmaschine wandern, bevor sie weiter genutzt werden. Kuscheltiere werden für drei Tage in einem luftdichten Plastikbeutel isoliert, bevor sie zurück ins Kinderbett dürfen. „Bei Kämmen und Bürsten ist es ausreichend, diese für 20 Minuten in heißes Wasser zu legen“, erklärt Apothekerin Overwiening. Für alle Dinge, die man nicht in die Waschmaschine oder einen Plastikbeutel stecken kann, gibt es sogenannte Umgebungssprays, die helfen, die Läuse aus dem Haushalt zu verbannen.

Ganz wichtig: Eltern müssen die KiTa oder Schule direkt über den Läuse-Befall ihres Kindes informieren – und das Kind muss zunächst zu Hause bleiben. Weitere Informationen zum richtigen Verhalten bei Läusen gibt es bei den Einrichtungen selbst, beim Gesundheitsamt oder auch online bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) www.bzga.de.


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Nach dem Schul- und KiTa-Start haben Kopfläuse schnell wieder Hochsaison.

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