Bilanz 2020: Nur noch 1.828 Apotheken und 1.358 Apothekeninhaber in Westfalen-Lippe
(Münster, 4. Januar 2021) Im Jahr 2020 ist die Zahl der Apotheken im Landesteil Westfalen-Lippe zum 16. Mal in Folge gesunken: Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) registriert 47 Schließungen bei nur sieben Neueröffnungen. Die Gesamtzahl der Apotheken fällt damit von 1.868 auf 1.828.
Gegenüber dem Jahr 2005 ist dies sogar ein Rückgang um 418 Apotheken (–18,7 Prozent). Nur minimal verändert hat sich die Zahl der Apotheken, die in Westfalen-Lippe als Filialen betrieben werden: Die Jahresbilanz der AKWL erfasst 470 Filialapotheken. Zum Stichtag 31. Dezember 2019 waren es 471 Filialen. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Die Zahl der Inhaberinnen und Inhabern von Apotheken ist auf 1.355 gesunken; ein Rückgang um weitere 39. Im Jahr 2005 verzeichnete die AKWL noch 2.100 Inhaberinnen und Inhaber, im Jahr 2000 sogar 2.256.
Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der AKWL, sieht den Trend zu immer weniger Selbstständigen mit großer Sorge, stellt aber zugleich auch heraus: „Das apothekerliche Berufsbild und das Aufgabenspektrum sind weiterhin hochattraktiv.“ Dies verdeutliche auch die Gesamtzahl der Arbeitsplätze in den westfälisch-lippischen Apotheken, die konstant hoch bei 16.500 liege. „Wichtig wird es in den nächsten Jahren sein, verstärkte Anreize zu geben, damit sich junge Menschen für die Selbstständigkeit entscheiden“, betont Walter. „Dafür bedarf es ebenso einer Dynamisierung des Honorars wie eines Abbaus einer immer stärker überbordenden Bürokratie in der Apotheke.“