Pharmazeutische Betreuung des Patienten verbessern
(Münster/Florida, 20. Juni 2017) „Pharmazeutische Expertise am Patienten“ war das Thema bei einem internationalen Symposium, das im Erbdrostenhof Münster stattfand. Unterstützt von der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe diskutierten amerikanische und deutsche Experten zusammen mit über 120 spezialisierten Pharmazeuten aus Apotheke, Krankenhaus und Forschung den aktuellen Stand der Wissenschaft. Thematisch rückten Sie die medikamentöse Therapie kardiologischer Erkrankungen in den Fokus und besprachen neue Studien und Therapieempfehlungen. Dabei reichte das Themenspektrum von neuen Behandlungen bei den großen Volkskrankheiten wie Arteriosklerose und Herzschwäche bis hin zu den Einflüssen der Gene auf Erkrankung, Prognose und Therapie. Das Symposium war das erste seiner Art in Deutschland und unterstrich die aktuellen Bemühungen in den Apotheken hin zu mehr Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) und Unterstützung des Patienten bei seiner Medikation.
In seiner Begrüßung unterstrich Frank Dieckerhoff, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, wie wichtig es sei, den Patienten stärker ins Blickfeld zu nehmen. „Schon seit dem Jahr 2009 hat unsere Kammer hierzu eine Vielzahl von Aktivitäten entwickelt. Wir widmen uns seit Jahren den immer wichtigeren Fragestellungen rund um Medikationsmanagement und Arzneimitteltherapiesicherheit.“ Dieckerhoff wies besonders auf das Projekt Apo-AMTS hin, welches in Kooperation mit den Universitäten Münster, Bonn und Düsseldorf hervorragende Fortbildungen zum Wohle der Patienten biete: „Stand heute haben bereits 812 Apothekerinnen und Apotheker bei uns den Titel des AMTS-Managers erworben. Zusätzlich haben wir 369 AMTS-Ausbildungsapotheken zertifiziert.“
Beim hochkarätig besetzten Symposium gaben sich zahlreiche Experten im Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit am Rednerpult die Klinke in die Hand: Die Professoren Hartmut Derendorf und Paul Doering (beide Florida) referierten über die Zukunft der Pharmazie und diskutierten über aktuelle Trends. Dr. Dr. Heinz Giesen, Prof. Dr. Gerold Mönnig und Dr. Olaf Rose (alle Münster) referierten über Cholesterinsenker in interprofessionellen Medikationsmanagement-Fallbesprechungen im Zusammenspiel von Praxis, Klinik und Apotheke. Pharmakotherapie bei Herzinsuffizienz stand bei Dr. Christian Fechtrup (Münster) im Mittelpunkt. Prof. Karen Whalen (Florida) und Apothekerin Karen Eislage (Münster) rückten den Masterkurs Klinische Pharmazie der University of Florida „Medikationsmanagement 2.0“ in den Fokus.
Zu „AMTS und Medikationsmanagement-Stand 2017“ sprach Dr. Hanna Seidling (Heidelberg), und Professorin Julie Johnson (Florida) gab Beispiele, wie sich die Erkenntnisse der Pharmakogenetik in die tägliche Arbeit von Apothekern implementieren lassen. Abschließend referierten Ina Richling und Isabel Waltering (beide PharmD) über den sinnvollen Einsatz von Pharmakotherapie und Medikationsanalyse bei Koronarer Herzkrankheit. Ziel des Symposiums war die Verbesserung der pharmazeutischen Betreuung des Patienten in der Apotheke.
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