Hochsaison für Viren in vollem Gange
(Münster, 20. Februar 2025) Erkältung, Corona, Grippe – die typischen „Winterviren“ sind wieder unterwegs und setzen Patientinnen und Patienten aller Generationen gerade ziemlich zu. Woran das liegt und was jetzt hilft, weiß Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
Seit Anfang des Jahres rollt die Grippewelle durch Deutschland. „Die Kälte sorgt dafür, dass Viren stabiler bleiben, gleichzeitig lüften die Menschen weniger häufig. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, mit Viren in Kontakt zu kommen und sich anzustecken“, sagt Apothekerin Overwiening.
Aber woher weiß man, ob Influenzaviren, Coronaviren oder eine Erkältung für die Schniefnase verantwortlich sind? „Als Faustregel gilt: Treten Symptome wie hohes Fieber, Husten und ein Schlappheitsgefühl sehr plötzlich auf, ist das oft der Beginn einer Grippe, während eine Erkältung eher schleichend startet“, so Overwiening. Sicherheit verschafft ein kurzer Check beim Hausarzt oder der Hausärztin. Vor allem bei Fieber und starken Kopf- und Gliederschmerzen ist eine ärztliche Abklärung unverzichtbar. Es mache indes Sinn, vor dem Besuch der Praxis einen Coronatest zu machen, sagt Overwiening. Darüber hinaus stünden mittlerweile auch Kombi-Tests zur Verfügung, mit denen auf Corona, Influenza und RS-Virus getestet werden kann. „Auch diese Tests bekommen Patientinnen und Patienten in der Apotheke vor Ort.“
Ganz gleich ob Erkältung, Grippe oder Corona: Es ist wichtig, sich in jedem Fall zu schonen. „Der Körper braucht Ruhe, damit er die Erkrankung bekämpfen kann – das gilt natürlich vor allem bei Fieber, aber auch alle anderen typischen Symptome signalisieren, dass jetzt Schonung angesagt ist.“
Das gilt für alle Patientinnen und Patienten. Kinder und Babys sollten bei Fieber in jedem Falle einmal der Kinderärztin oder dem Kinderarzt vorgestellt werden. Fiebersenkende Mittel können dann nach Rücksprache eingesetzt werden. Ein Nasenspray kann gegen eine verstopfte Nase helfen, andere Präparate lindern Symptome wie Halsschmerzen und Husten.
Unbedingt beachten: „Auch rezeptfreie Arzneimittel bedürfen in jedem Fall einer Beratung durch pharmazeutische Mitarbeitende einer Apotheke vor Ort. Nicht jedes Präparat ist für jeden Patienten gleichermaßen geeignet“, betont Overwiening. Bei Kindern gilt: „Sie dürfen niemals die Arzneimittel der Erwachsenen einnehmen, sondern brauchen immer Medikamente, die speziell für Kinder zugelassen sind. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.“
Wer vorbeugen möchte, hat die Möglichkeit, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Die Grippeschutzimpfung wird empfohlen für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit chronischen Grundleiden, Schwangere, Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Berufe mit erhöhtem Kontaktrisiko. Apothekerin Overwiening: „Da die Grippewelle sich durchaus noch ziehen kann, kann eine Impfung auch jetzt noch hilfreich sein.“
Die Teams in den Apotheken beraten und informieren gerne dazu. Und einige Apotheken in Westfalen-Lippe bieten die Grippeimpfung für Erwachsene als Dienstleistung an.
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