Runder Tisch junger Pharmazeut*innen in Münster

Die Zukunft von pharmazeutischer Lehre und Forschung im Fokus

(Münster, 25. November 2024) Volles Haus: Beim Runden Tisch für junge Pharmazeut*innen der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) im Stadthotel Münster waren 90 Apothekerinnen und Apotheker der Generation „U 40“ dabei und die jährliche Veranstaltung damit restlos ausgebucht. Auf dem Programm standen verschiedene Impulsvorträge aus Forschung, Lehre und zum Angebot der AKWL sowie der anschließende Austausch zu den einzelnen Themen.

Professor Dr. Björn Burckhardt eröffnete das Vortragsprogramm und gab den Jungpharmazeut*innen zunächst einen Überblick über aktuelle Forschungsprojekte. Burckhardt ist Inhaber der Stiftungsprofessur für Individualisierte Pharmakotherapie am PharmaCampus der Universität Münster. Im zweiten Teil seines Vortrags machte er deutlich, welche Perspektiven er für die pharmazeutische Lehre sieht und wie er diese umsetzen will: „Aktuell sammeln Studierende zunächst viel Wissen in ihrem Wissensrucksack. Dieses Wissen ist dann aber noch nicht direkt nutzbar. Das wollen wir verändern und ein neues, patientenorientiertes, interprofessionelles Lehrkonzept etablieren“, erklärte Burckhardt. Es fußt auf den drei Säulen „Vernetzen“ (der Gesundheitsberufe bereits im Studium), „Trainieren“ (Individualisierte Pharmakotherapie), und „Steigern“ (kommunikative und pharmazeutische Beratungsleistung). Um den Wissenstransfer in einer effektiven Kommunikation mit dem Patienten münden zu lassen, hat Björn Burckhardt mit dem Lehrstuhl für Digitale Transformation einen Design-Prototypen entwickelt, der auf dem Einsatz von Augmented Reality (AR) basiert.

Wie die Kammergeschäftsstelle in den Bereichen Pharmazeutische Praxis und Arzneimittelinformation agiert, stellten Ute Behle, Bereichsleiterin Pharmazie bei der AKWL, und ihre Kollegin Imke Düdder vor. Anhand von Beispielen zeigten sie auf, wie ihre Abteilung im Apothekenalltag unterstützen kann, etwa wenn Schlagzeilen zu Arzneimitteln Patientinnen und Patienten verunsichern und diese in der Apotheke Rat suchen. „Wir machen Sie sprachfähig! Wir stellen Ihnen Informationen zur Verfügung und helfen, die Sachlage einzuordnen“, erklärte Apothekerin Imke Düdder. „Das gilt für arzneimittelspezifische Fragestellungen und Medikationsanalysen sowie für alle rechtlichen und sonstigen Themen aus dem Apothekenbetrieb“, unterstrich Bereichsleiterin Ute Behle. „Wir repräsentieren die Apothekerschaft außerdem in interprofessionellen Gremien und Projekten und bringen hier die pharmazeutischen Aspekte ein.“

Wie die jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten die Zukunft ihres Berufes in der Selbstverwaltung mitgestalten können, zeigten Katharina Klaas und Dr. Steffen Johannes Schmidt, beide Mitglieder des Nachwuchsausschusses bei der AKWL, auf. Sie motivierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die verschiedenen Möglichkeiten zu nutzen, und sich aktiv einzubringen.

Zu guter Letzt stellte Apothekerin Dr. Olga Grintsova Teilergebnisse der internationalen Studie „Verschreibungsrecht für Apotheker*innen in Europa“ vor. An der Befragung hatten sich allein in Westfalen-Lippe 655 Kammermitglieder beteiligt. 84 Prozent der Befragten sprachen sich dafür auf, dass Apotheker*innen in der Zukunft mehr fachliche Rechte bekommen, so wie dies beispielsweise schon in Neuseeland, Kanada oder Großbritannien gängige Praxis ist.


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Professor Dr. Björn Burckhardt erläuterte beim Runden Tisch für junge Pharmazeut*innen in Münster, wie ein neues, patientenorientiertes, interprofessionelles Lehrkonzept etabliert werden soll. Foto: AKWL /Kassenbrock

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