Wohnortnah, vertraut, sicher:

„Apotheken vor Ort sind für die Gesundheitsversorgung unverzichtbar“

(Münster, 4. Juni 2024) Ein engmaschiges Versorgungsnetz mit umfassenden Dienstleistungen für den Erhalt der Gesundheit: Die knapp 160.000 Beschäftigten in gut 17.400 Apotheken im Land versorgen täglich rund drei Millionen Menschen. Die Apothekerinnen und Apotheker beraten zur Anwendung, Wirksamkeit, Verträglichkeit oder auch Wechselwirkungen von Arzneimitteln – und noch viel mehr. „Tag für Tag vertrauen unsere Kunden und Patienten auf die direkte und schnelle Hilfe und die Fachkompetenz ihrer Apotheke vor Ort.“ Das sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, anlässlich des diesjährigen Tags der Apotheke am 7. Juni.

Apotheken sind im öffentlichen Leben fest verankert: Sie stellen eine wohnortnahe, schnelle und sichere Versorgung mit Arzneimitteln sicher – rund um die Uhr. Zum Apothekenteam gehören verschiedene Berufsgruppen. Wichtig zu wissen: In jeder Apotheke ist immer eine Apothekerin oder ein Apotheker anwesend. Nur so wird die hohe Kompetenz in der Arzneimittelversorgung gewährleistet. „Apotheken vor Ort sind für die Gesundheitsversorgung unverzichtbar“, so Overwiening.

In fast allen Umfragen zur Kundenzufriedenheit und zum Kundenvertrauen liegen Apotheken bzw. Apotheker*innen stets weit vorne. Dennoch weiß kaum jemand im Detail, welche Vielfalt an Dienstleistungen zum Alltag einer Apotheke gehören. Hier ein kleiner Überblick:

Arzneimittelprüfung: Tag für Tag wird so – per zufälliger Stichprobe – ein Medikament aus dem Bestand der Apotheke in Augenschein genommen und auf Unversehrtheit überprüft. Dies ergibt allein in Westfalen-Lippe jede Woche über 100.000 Kontrollen, die die Arzneimittelsicherheit erhöhen.

Beipackzettel: Viele Patientinnen und Patienten verstehen das dicht bedruckte Stück Papier schlichtweg nicht oder sind nach dem Lesen verunsichert – in Apotheken erklärt man Patienten, worauf es bei der Einnahme ankommt und wo es zu Problemen kommen kann.
Beratung: Die Beratung in allen Fragen zur Medikation und Selbstmedikation ist eine der zentralen Aufgaben der Heilberufler. Apothekerinnen und Apotheker informieren Sie über die Risiken und Nebenwirkungen des Arzneimittels, die Dosierung und die richtige Einnahme, etc.

Bluthochdruck-Risikoerfassung: Bluthochdruck zählt zu den Volkskrankheiten in Deutschland: Etwa 20 bis 30 Millionen, also fast jede bzw. jeder Dritte der Erwachsenen hierzulande leidet darunter – auch in Westfalen-Lippe. Alle Patientinnen und Patienten, die deswegen mindestens einen Blutdrucksenker einnehmen, können jetzt ihren Blutdruck durch die Apotheke überwachen lassen. „Eine regelmäßige, sorgfältige Messung und Erfassung der Werte ist sehr wichtig, damit die Therapie gegen den Bluthochdruck positiv verläuft und ansonsten bei Bedarf angepasst werden kann“, sagt Overwiening.

Check-ups: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor Todesursache Nummer Eins in Deutschland: Zu hoher Blutdruck, zu hohe Zuckerwerte, zuviel Cholesterin im Blut sind Alarmsignale, die durch Messungen in vielen Apotheken erkannt werden können.
Demonstration: Ob Asthmaspray, Blutdruckmessgerät oder Blutzuckermessgeräte – ihr Einsatz ist für viele Patienten lebenswichtig. Wichtig ist hier die korrekte Anwendung. Um diese zu erläutern, nehmen sich Apotheker viel Zeit für ihre Patienten.

Drogen-Screening: Rauschgiftverdächtige Stoffe können Sie in jeder westfälisch-lippischen Apotheke zur Untersuchung abgeben. Eine Strafverfolgung muss niemand befürchten. Dafür aber sind Ratschläge für eine weitergehende professionelle Hilfe selbstverständlich.

Impfberatung und Impfen: Ob Basis-Impfschutz für jeden oder spezielle Reiseimpfungen – Apothekerinnen und Apotheker leisten eine individuelle Impfberatung, damit die Patienten für den Fall der Fälle bestmöglich gegen Infektionskrankheiten geschützt sind.
In der Apotheke sind auch bestimmte Impfungen möglich. Berechtigte Apothekerinnen und Apotheker dürfen Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, gegen Grippe (Influenza) und Personen, die das 12. Lebensjahr vollendet haben, gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19) impfen.

Inhalations-Schulung: Ein weiteres Angebot richtet sich an Patientinnen und Patienten ab einem Alter von sechs Jahren, die aufgrund einer Atemwegserkrankung ihre Medikamente mittels Inhalator einnehmen müssen. Wie funktioniert das medizinische Gerät? Worauf muss ich bei der Nutzung besonders achten? Die Apothekenteams zeigen und erläutern zum Beispiel mit einem Demogerät und anderen Anschauungsmaterialien die korrekte Inhalationstechnik.

Katastrophenschutz: Im Fall von Katastrophen und Pandemien sind Apotheken wichtige Elemente der Notfall- und Katastrophenschutzpläne. Während der Coronapandemie haben die Apotheken vor Ort zum Beispiel Desinfektionsmittel hergestellt, Masken verteilt, Impfpässe digitalisiert, Schnelltests durchgeführt. Für Pandemien (wie Corona, Schweine- oder Vogelgrippe) sind Apotheken außerdem mit notwendigen Arzneistoffen bevorratet, die im Ernstfall an die Bevölkerung abgegeben werden.

Medikationsberatung: Wer fünf oder mehr Medikamente gleichzeitig einnimmt, kann sich umfassend in der Apotheke beraten und vor allem auch die gesamte Kombination der Arzneimittel prüfen lassen. Dabei wird gecheckt, ob die verschriebenen Medikamente bestmöglich zueinander passen, damit es nicht zu unerwünschten Neben- oder Wechselwirkungen kommt.

Nacht- und Notdienst: Arzneimittel gibt es in der Apotheke – einschließlich einer qualifizierten pharmazeutischen Beratung – rund um die Uhr. Das gewährleisten die Nacht- und Notdienste, die die Apotheker*innen zusätzlich zu ihrem Tagesdienst leisten. Welche Apotheke dienstbereit ist, wird auf der Notdiensttafel ausgewiesen. Online finden Sie diese Informationen unter www.aponet.de. Durchschnittlich leisten jede Nacht etwa 1.200 Apotheken in Deutschland den Notdienst und versorgen bis zu 20.000 Kunden und Patienten, Vorwiegend sind dies Eltern, die Arzneimittel für ihre Kinder benötigen (klassisch: Fiebersenker, Arzneimittel zur Behandlung von Durchfall etc.).

Pharmazeutische Betreuung: Viele Menschen leiden unter chronischen Krankheiten. Die Apotheke gewährleistet eine langfristige Betreuung bei der Anwendung von Arzneimitteln – in Kooperation mit dem Arzt. Das pharmazeutische Fachpersonal informiert über Unverträglichkeiten, Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten und führt eine vollständige Medikationsdatei. Mittlerweile haben auch Krebspatient*innen oder Menschen mit Spenderorgan Anspruch auf eine pharmazeutische Betreuung, diese erfolgt ausschließlich durch speziell dafür ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker.

Rezeptur und Defektur: Im Labor der Apotheke werden Arzneien auf Vorrat oder zum alsbaldigen Verbrauch hergestellt. Das Spektrum ist groß und reicht von Teemischungen über Wund- und Blasenspülungen oder Schmerzzäpfchen bis hin zur Anfertigung hochspezialisierter Arzneimittel, beispielsweise für krebskranke Patienten.

Wechselwirkungen aufdecken: Rund ein Fünftel der Bevölkerung nimmt dauerhaft fünf verschiedene Arzneimittel ein – oder gar mehr. In der Apotheke deckt das pharmazeutische Personal auf, wenn sich die Medikamente gegenseitig beeinflussen. Denn Arzneimittel, die für sich genommen zumeist unproblematisch sind, können in Kombination mit anderen Präparaten gesundheitsschädlich sein.

Boten-Dienst: Arzneimittel werden – wenn nötig – von der Vor-Ort-Apotheke bis an die Haustür gebracht. Im Krankheits- und Notfall können Arzneimittel in der Apotheke vorbestellt werden. Sie werden dann von der Apotheke ohne Zusatzkosten bis ans Krankenbett geliefert. Pro Tag sind es rund 300.000 Botendienste, die absolviert werden.


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Vor Ort für Patientinnen und Patienten da, wenn es um die Gesundheit geht: Apotheken bieten eine Vielzahl an Dienstleistungen an.

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