CIRS-NRW

Was ist CIRS-NRW?
CIRS-NRW steht für "Critical-Incident-Reporting-System Nordrhein-Westfalen". Es ist ein internetgestütztes Berichts- und Lernsystem zur anonymen Meldung von kritischen Ereignissen in der Patientenversorgung. CIRS-NRW soll dazu beitragen, dass über kritische Ereignisse offen gesprochen und aus ihnen gelernt wird. Somit sollen Wege zur Vermeidung von Risiken diskutiert und Lösungsstrategien erarbeitet werden. Langfristig soll CIRS-NRW dazu beitragen, die Sicherheitskultur in Nordrhein-Westfalen zu verbessern und die Patientensicherheit zu fördern. CIRS-NRW dient somit auch als Instrument des Risiko- und Qualitätsmanagements.

Wer steht hinter CIRS-NRW?
Das sektorenübergreifende Berichts- und Lernsystem CIRS-NRW ist in Deutschland einzigartig. Es ist eine gemeinsame Initiative der Ärztekammern Nordrhein (ÄKNO) und Westfalen-Lippe (ÄKWL), der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNO) und Westfalen-Lippe (KVWL) sowie der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) in Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ).

Seit September 2019 sind auch die Apothekerkammern Nordrhein (AKNR) und Westfalen-Lippe (AKWL), die bisher das Berichts- und Lernsystem CIRS-Pharmazie NRW geführt haben, offizielle Partner von CIRS-NRW. Somit richtet sich CIRS-NRW multiprofessionell an alle in der Gesundheitsversorgung Tätigen – die Versorgung hört an der Sektorengrenze nicht auf.

An wen richtet sich CIRS-NRW?
CIRS-NRW richtet sich an alle in der Gesundheitsversorgung Tätigen, also an Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker, Pflegekräfte, Medizinische Fachangestellte, Angehörige anderer Gesundheitsberufe und Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. In der Patientenversorgung treffen im Bereich des Medikationsprozesses die Professionen Arzt und Apotheker aufeinander. Fehler können in allen Schritten und Schnittstellen von jedem am Medikationsprozess Beteiligten verursacht werden. Gegenseitige Kenntnisse der organisatorischen Strukturen und das Wissen über mögliche Fehlerquellen, insbesondere an Schnittstellen, tragen zur Sensibilisierung für Risiken und damit zur Prävention von kritischen Ereignissen bei.

Was sind die Vorteile für Apotheken?

  • Aus eigenen Erfahrungen und denen anderer Apotheken lernen
  • Neue Lösungsstrategien entwickeln und Maßnahmen ableiten
  • Mehr Sicherheit bei der Arzneimitteltherapie

Welche Medikationsfehler treten im Apothekenalltag auf oder werden dort detektiert?

  • Fehler bei der Abgabe von Arzneimitteln (Rezeptbelieferung und Selbstmedikation)
  • Fehler bei der Medikationsanalyse
  • Fehler bei ärztlicher Verordnung
  • Fehler in der Rezeptur
  • Administrative Fehler und Fehlerquellen im Tagesablauf
  • Kommunikations- oder Verständigungsprobleme
  • Fehler auf Seiten der Patienten

Unter dem folgenden Link können Sie kritische Ereignisse anonym melden und Fallberichte lesen: www.cirs-nrw.de