Bereichsweiterbildung
Nach der Approbation können sich Apotheker und Apothekerinnen zu Fachapotheker/innen für unterschiedliche Tätigkeitsfelder in Apotheke, Industrie, Ausbildung und Behörden spezialisieren. Dies geschieht im Rahmen der aktiven Berufsausübung, unterstützt durch ein begleitendes Seminarprogramm. Einzelheiten werden in den Weiterbildungsordnungen der einzelnen Landesapothekerkammern geregelt.
In Westfalen-Lippe können Sie folgende Bereichsbezeichnungen erwerben (einen Info-Flyer finden Sie im untenstehenden Download-Bereich):
Bereichsbezeichnung |
Ziel |
Prävention und Gesundheitsförderung |
Die Apotheker/innen leisten Öffentlichkeitsarbeit, versuchen Vorsorgemöglichkeiten für verschiedene Erkrankungen zu bieten und treten mit Selbsthilfegruppen in Kontakt. |
Ernährungsberatung |
Apotheker/innen engagieren sich in allem, was mit Ernährung zusammenhängt, zum Beispiel in der Vorbeugung von und der diätetischen Begleitung bei ernährungsbedingten Erkrankungen. |
Geriatrische Pharmazie |
Apotheker/innen engagieren sich im Bereich der Arzneimittelversorgung und -beratung des geriatrischen Patienten. Im Mittelpunkt steht dabei die Begleitung und Optimierung des gesamten Medikationsprozesses einschließlich der Erfassung, Analyse und Lösung arzneimittelbezogener Probleme. |
Naturheilverfahren und Homöopathie |
Die Weiterbildung im Bereich Naturheilverfahren und Homöopathie befasst sich mit der sachkundigen Beratung und Versorgung der Bevölkerung mit Phytopharmaka, Homöopathika und Arzneimitteln der besonderen Therapierichtungen. |
Onkologische Pharmazie |
Die Weiterbildung im Bereich onkologische Pharmazie befähigt die Apotheker/innen, die sachgerechte und sichere Versorgung mit Arzneimitteln unter besonderer Berücksichtigung der Pharmakologie der Tumortherapeutika sowie deren sachgerechte Herstellung und Handhabung sicherzustellen. |
Infektiologie |
Infektiologie ist der Bereich der Pharmazie, der sich mit der Behandlung und Prävention von Infektionserkrankungen beschäftigt und insbesondere die Pharmakotherapie mit Antiinfektiva sowie Strategien zur Sicherung eines rationalen Antiinfektivaeinsatzes umfasst. Medikationsmanagement im Krankenhaus ist der Bereich der Pharmazie, der die individuelle arzneimittelbezogene und kontinuierliche Betreuung der Krankenhauspatienten sowie die Beratung der für die stationäre Behandlung verantwortlichen Ärzte und Pflegekräfte umfasst. |
Wichtige Regelungen der Bereichsweiterbildung sind:
- Weiterbildung in praktischer Berufstätigkeit.
- Teilnahme an Weiterbildungsseminaren (Stundenzahl in den verschiedenen Weiterbildungsbereichen unterschiedlich).
- Es ist keine zugelassene Weiterbildungsstätte erforderlich.
- Es ist keine Betreuung durch eine/n ermächtigte/n Fachapotheker/in erforderlich (außer MMiK)
- Die Weiterbildung schließt mit einer Prüfung vor dem Prüfungsausschuss der Apothekerkammer Westfalen-Lippe ab.
- Der erfolgreiche Abschluss wird mit einer Urkunde dokumentiert. Diese berechtigt zum Führen der entsprechenden Bereichsbezeichnung, z. B. Apotheker Karl Mustermann, Prävention und Gesundheitsberatung.
Wie darf ich mich nach absolvierter Prüfung nennen?
Wer eine reguläre Weiterbildung absolviert, erwirbt das Recht, eine entsprechende Bezeichnung zu führen. Diese Bezeichnungen weisen spezielle Qualifikationen aus. Es ist verbindlich festgelegt, unter welchen Voraussetzungen und in welcher Form sie benutzt werden dürfen. Phantasiebezeichnungen, auf die wir leider immer wieder stoßen, verletzen nicht nur berufsrechtliche Bestimmungen, sondern entwerten auch die Weiterbildung. Wir haben Ihnen daher nochmals zusammengestellt, wie Sie die Weiterbildungsbezeichnungen korrekt führen können. Die Gebietsbezeichnungen dürfen auch nebeneinander geführt werden. Bereichsbezeichnungen können entweder zusammen mit einer Gebietsbezeichnung oder auch mit der Berufsbezeichnung geführt werden. Die korrekte Form - zum Beispiel auf dem Briefkopf - lautet:
Charlotte Musterfrau
Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie
Ernährungsberatung
Karl Mustermann
Apotheker
Prävention und Gesundheitsförderung
Ernährungsberatung
Onkologische Pharmazie
Bezeichnungen wie „Apotheker/in oder Fachapotheker/in für Ernährungsberatung“ sind nicht erlaubt!