Optimierung der Versorgung geriatrischer Bewohner von Alten- und Pflegeheimen durch Pharmazeutische Betreuung (Dissertationsprojekt)
Projektträger: Dr. Julia Kruse mit Prof. Dr. Georg Hempel (WWU Münster)
Laufzeit: August 2008 - August 2011
Fördersumme: 24.000,00 €
Projektdesign: Nach einer IST-Zustand-Analyse wurde anhand einer Interventionsstudie überprüft, welchen Beitrag Pharmazeutische Betreuung von Alten- und Pflegeheimbewohnern zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) leisten kann. Dazu wurde ein umfassendes Medikationsmanagement durchgeführt und in Kooperation mit Ärzten, Pflegepersonal und Apotheken die Pharmakotherapie der Bewohner altersbezogen optimiert.
Ziele:
- Reduktion der Anzahl von arzneimittelbezogenen Problemen (ABP)
- Verlängerung der Zeit bis zur Wiedereinweisung in ein Krankenhaus
- Senkung von Arzneimittelkosten
- Altersbezogene Optimierung der Pharmakotherapie
- Etablierung der Pharmazeutischen Betreuung von Altenheimbewohnern durch die versorgende öffentliche Apotheke
Praxistauglichkeit: Durch eine erweiterte Kommunikation im interdisziplinären Team zwischen verschreibenden Arzt, Pflegepersonal und Apotheker sowie durch ein Ineinandergreifen der einzelnen Fachdisziplinen soll ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit geleistet werden.
Ergebnis:
- 209 Bewohner wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren pharmazeutisch betreut.
- Es wurden 1323 arzneimittelbezogene Probleme (ABP) detektiert (6,3 / Bewohner [Range 0 – 19]).
- 44,6 % waren ABDA-Datenbank-Interaktionen (davon 51,8 % nicht klinisch relevant); bei 16,3 % der Fälle war die Indikation unklar, 14,0 % hatten eine fehlende Verordnung trotz Indikation, 4,6 % der Arzneimittel waren im Alter unangemessen.
- 705 ABP (53,3 %) konnten durch 1344 Interventionen gelöst werden.
- Die Anzahl der Dauerarzneimittel reduzierte sich von 1820 auf 1760,
- Bedarfsarzneimittel von 677 auf 648. Die Kosten sanken im Median um 0,70 Euro pro Tag pro Bewohner (p < 0,001).