Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) von Antipsychotika und Antidepressiva mit getrockneten Kapillarblutproben im ambulanten Bereich

Titel des Förderprojektes:
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) von Antipsychotika und Antidepressiva mit getrockneten Kapillarblutproben im ambulanten Bereich

Antragsteller: Mike Stern, Apotheker

Laufzeit: Oktober 2018 - März 2020

Ort: Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster; Klinische Pharmazie, Corrensstraße 48, 48149 Münster

Fördersumme: 11.600 Euro

Projektdesign:
Im ersten Schritt soll in einem Forschungsvorhaben mit der LWL-Klinik ermittelt werden, ob ein Drug Monitoring über Kapillarblutproben möglich ist. Hierzu werden zunächst in einer Patentenkohorte sowohl venöse als auch kapilläre Blutentnahmen durchgeführt und die Ergebnisse verglichen. Im Anschluss hieran soll die vollständig validierte Methode den Apotheken angeboten werden. Die Apotheken sollen dann im Rahmen einer Medikationsanalyse einen Tropfen Blut aus dem Finger - ähnlich wie beim Blutzuckertest - abnehmen und per normalem Postweg in unser Labor schicken. Das Testergebnis kann innerhalb eines Tages an die Apotheke übermittelt werden, welche im Kontext der Medikationsanalyse Empfehlungen für den behandelnden Arzt ableiten kann.

Methoden:
Validierung einer LC-MS Methode nach FDA- und EMA- Leitlinien und klinische Validierung eines Umrechnungsfaktors

Akquise von Apotheken, welche dann die Methodik ambulant im Rahmen einer Medikationsanalyse anbieten

Ziel:
Ziel des Projekts ist die Etablierung des vereinfachten TDMs durch kapillare Blutentnahme aus der Fingerbeere als pharmazeutische Dienstleistung im Rahmen einer intensivierten Patientenbetreuung in der öffentlichen Apotheke.

Praxistauglichkeit:
Schon jetzt bieten Apotheken Messungen des Blutdrucks, Blutzuckers, Körperfetts oder im Rahmen von Aktionstagen auch der Venen oder der Haut als pharmazeutische Dienstleistung an. Für Arzneistoffe besteht aktuell noch keine derartige Möglichkeit. Da die Methodik mit getrocknetem Kapillarblut einfach und sicher anzuwenden ist, kann dies ein ergänzender Baustein für eine intensive Patientenbetreuung sein und die Zusammenarbeit bei der Medikation zwischen Arzt und Apotheker stärken. Die Methode ist günstiger und mit weniger Aufwand verbunden als eine venöse Blutentnahme, so dass der Apotheker die Ergebnisse dieser Konzentrationsbestimmung direkt in den Kontext der übrigen Medikation setzen kann.

Das Projekt wird begleitet durch:

Prof. Dr. Georg Hempel, Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Westfälischen Wilhelms-Universität Münster